Ende April verabschiedet der neue Mercedes Sprinter seinen Vorgänger in den Teilzeit-Ruhestand. Nach 11 Jahren im Amt und über 1,3 Millionen verkauften Exemplaren wird der Alte zwar noch für einige Zeit in Argentinien weitergebaut, doch der Neue übernimmt nun das nordamerikanische und europäische Geschäft. Hier soll der Sprinter seine Marktdominanz gegenüber Iveco und Renault Master behaupten und natürlich möglichst ausbauen.
Den neuen Sprinter gibt es wie gehabt als Kastenwagen, Kombi oder Pritschenwagen mit jeweils drei verschiedenen Radständen. Die geschlossenen Varianten bieten vier Längen zur Auswahl, dazu noch drei unterschiedliche Dachhöhen. Zwischen 3,0 und 5,0 Tonnen liegt das Gesamtgewicht. Mit dem Angebot an Motoren, Getrieben und Aufbauversionen ergeben sich so rund 1.000 verschiedene Grundmodelle.
Die Neuausgabe des Sprinters kommt deutlich verjüngt daher. Die Front wirkt nun dynamischer. Scheinwerfer und Kühler sind in der Mercedes-Design-Linie gehalten. Am Heck glänzt jetzt ein zentral zwischen den Türen platzierter Stern. Die unlackierten Stoßfänger erweisen sich im Alltag sicherlich als praktisch. Der Fahrer kann sich über einen gut strukturierten Arbeitsplatz freuen. Mercedes hat reagiert und hat dem Fahrzeug und den Fahrern viele praxisgerechte Ablagen spendiert. Die Sitze sind straffer gepolstert als noch beim Vorgänger, das Lenkrad wurde etwas höher positioniert. Elektrische Fensterheber für Fahrer und Beifahrer und Zentralverriegelung sind serienmäßig dabei. Wer seinen Mitarbeitern etwas mehr Komfort gönnen möchte, kann dieses wie in dieser Sparte üblich gegen Aufpreis tun. Klimaanlage, höhenverstellbares Lenkrad, Radio, Sitzheizung und dergleichen stehen in der Zubehörliste zur Auswahl.
Beim Thema Sicherheit gibt es ab Werk dagegen neben einem Fahrerairbag, ABS und einer elektronischen Bremskraftverteilung auch ESP der neusten Generation dazu. Dieses berücksichtigt den Beladungszustand des Transporters. Außerdem wurde auch die Höchstgeschwindigkeit auf 160 km/h begrenzt. Auf Wunsch lässt sich diese auf 120 oder 130 km/h festlegen. Außerdem punktet der Sprinter durch sehr gute Bremswerte.
Beim Antrieb setzt Mercedes auf bewährte und erprobte Motoren. Der Basis CDi-Turbodiesel mit 2,2-Liter und vier Leistungsstufen zwischen 65 kW/88 PS und 110 kW/150 PS dürfte das Gros der Bestellungen auf sich vereinen. Für ganz Eilige kommt der 3,0-Liter-Sechszylinder mit 135 kW/184 PS in Betracht. Alle Diesel verfügen über einen Partikelfilter und erreichen die gesetzlichen Abgasnormen. Serienmäßig erfolgen die Gangwechsel über ein manuelles Sechs-Gang-Getriebe. Weniger für den heimischen Einsatz als für das aufblühende Pflänzchen US-Markt ist der 3,5-Liter Sechszylinder Benziner mit 190 kW/258 PS gedacht. Die amerikanischen Sprinter laufen dort unter dem Dodge-Label.
Ab 28.037 Euro (inkl. Mehrwertsteuer) steht der kurze Kastenwagen beim Händler. Der Klassiker unter den Sprintern, der 3,5-t-Kastenwagen mit mittlerem Radstand und Hochdach und der beliebten 95 kW/129 PS Dieselmotorisierung kostet ab 36.180 Euro.
Für die 1.000 und Einste Variante stehen übrigens die VW Crafter Modelle zur Auswahl. Diese sind technisch und baulich eng verwandt mit dem Sprinter und laufen gemeinsam von den Montagebändern.
Text: Elfriede Munsch