CD-Tipp der Woche

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Scissor Sisters: Scissor Sisters (Polydor/Universal)

Neuigkeiten in der Popmusik werden immer schwieriger umzusetzen – einfach deshalb, weil so vieles irgendwann schon mal da war. Interessant sind folglich auch jene Bands, die genau daraus einen eigenwilligen Stilmix kreieren und auf sich aufmerksam machen können, möglichst ohne aufwendiges Casting und umfängliche Promo-Aktivitäten. Den Scissor Sisters ist dieses bemerkenswerte Kunststück gelungen. Das nicht zufällig trashige Outfit der Band geht Hand in Hand mit dem, was ihre Musik ist: eine gelungene Hommage an die bunten siebziger Jahre.

Schon der Auftakt (Laura) klingt, als seien sich Elton John und die Bee Gees an einem Urlaubstag zufällig über die Füße gelaufen und aus purer Lust an der Musik zusammen ins Studio gegangen. Und was dieser Auftakt verspricht, halten auch die restlichen Stücke des Debüt-Albums. Es erinnert an die besten Zeiten von Saturday Night Fever, ohne wie eine bloße Kopie daherzukommen, und je eine Spur Village People und Communards kann man auch unschwer entdecken. Auf jeden Fall sind das eingängige, leichte, vergnügliche Tracks.

Die übrigens nicht vermuten lassen, dass die Scherenschwestern in dieser Besetzung schon eine Zeitlang zusammen spielen. Tatsächlich reichen die Anfänge des britischen Quintetts ins Jahr 2000 zurück. Doch nach wechselvollen Zeiten und einem längeren Schattendasein als – anfänglich belächelter oder verlachter! – Geheimtipp haben sie erst jetzt die Chance zum großen Durchbruch.

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