Motorradreiniger im KÜS-Test: Waschtag fürs Bike

Große Unterschiede bei der Reinigungsleistung und den Preisen

Nach großer Tour ist das Bike meist verdreckt und will gründlich gereinigt werden. Der Schmutz sammelt sich an Felgenspeichen, schwer zugänglichen Stellen hinter Motorradkoffern und Auspuffblenden. Abgeschleudertes Kettenfett haftet hartnäckig auf Rahmen und Rad. Wenn das Motorrad schnell und mühelos wieder sauber werden soll, helfen Spezialreiniger. Aber was taugen sie und sind sie ihr Geld wert?

Die Prüf- und Sachverständigenorganisation KÜS hat gemeinsam mit der Fachzeitschrift Motorrad News zwölf Motorradreiniger gründlich getestet und dabei große Unterschiede festgestellt. Nicht nur in der Reinigungsleistung, sondern auch bei den Preisen. Vom billigsten Reiniger für unter sieben Euro bis zum teuersten mit knapp 23 Euro.

Als einziger Motorradreiniger im Test erhielt der S100 Total Reiniger Plus mit 96,25 von 100 möglichen Punkten die höchste Punktzahl in der Bewertung und ging damit als klarer Sieger hervor. Der Bike-Reiniger aus dem Hause Dr. Wack erzielte sowohl bei der Reinigungsleistung, als auch in der Anwendung und bei der Materialverträglichkeitsprüfung Bestnoten (siehe Ergebnistabelle). Mit Abstand folgte der mit knapp neun Euro preisgünstige und ebenfalls empfehlenswerte Procycle Gel-Reiniger mit 83,75 Punkten sowie der teuerste Reiniger im Test, der Liqui Moly Motorbike Cleaner für rund 23 Euro mit 80,75 Punkten. Noch einigermaßen akzeptable Reinigungsleistungen erzielten die Reiniger Bike Care (67,75 Punkte) und Motorex Moto Clean (64 Punkte). Gerade mal auf die Hälfte der maximalen Punktzahl kamen Castrol, Nigrin und Caramba. Noch schlechter schnitten Muc Off, WD-40 und Motul ab. Schlusslicht im Test war mit mageren 22,75 Punkten der Nigrin Technische Reiniger für Motorräder, der bei der Reinigungsleistungs- und der Materialverträglichkeitsprüfung kläglich versagte.

So hat die KÜS getestet

Zur Bewertung der Reinigungsleistung wurden verschiedene Testschmutze auf Lack- und Aluminiumflächen aufgetragen und angetrocknet. Das simuliert die realen Betriebsbedingungen, unter denen ein Motorrad im Laufe der Zeit unterschiedlich stark verschmutzt. Schwierigste Aufgabe ist dabei die Beseitigung eines regelrecht klebrigen Testschmutzes, der Kettenfetten ähnelt. Dieses Fett klebt nicht nur hartnäckig an der Antriebskette, sondern auch an anderen Teilen des Motorrads, wenn es zusammen mit Schmutzpartikeln von der Kette abgeschleudert wird.

Benotet wurde, wie sich nach Auftragen des Motorradreinigers gemäß den zeitlichen Herstellerangaben die leichteren Verschmutzungen durch einen mäßig starken Wasserstrahl vom Aluminium wieder abwaschen lassen. Bei den besonders stark verschmutzten Lackflächen wurde mit mechanischer Unterstützung eines Schwammes gearbeitet. Mehr als die Hälfte der Motorradreiniger schafften den Schmutz im schlechtesten Fall kaum sichtbar nur zu einem kleinen Teil weg. Makellose Sauberkeit unter allen Bedingungen brachte nur ein Reiniger zustande, zwei Reiniger lieferten allesamt befriedigende bis ausgesprochen gute Ergebnisse.
Neben der Reinigungsleistung hat die KÜS beim Test auch Wert auf andere Gesichtspunkte, wie das Ablaufverhalten oder die Applikation gelegt, die für Bedienungsanleitung, Handhabung, Dosierbarkeit, Sprühbild oder Einwirkzeit steht. Tendenziell schnitten die Motorradreiniger mit Gelformel beim Ablaufverhalten besser ab, weil im Gegensatz dazu flüssige Reiniger an senkrechten Flächen schlechter haften und daher über die Zeit weniger effizient wirken können.
Besonders wichtig ist gerade bei Motorradreinigern deren Wirkung auf unterschiedlichste Materialien, wenn sie länger als vom Hersteller vorgeschrieben aufgesprüht werden. Denn an schwer zugänglichen Stellen lässt sich der Reiniger mitunter schlecht abwaschen oder es können Spritzer auf Plexiglas oder Polycarbonat schon mal übersehen werden. Die Motorradreiniger wirkten im Test bis zu 24 Stunden auf das Material ein. Dabei zeigte sich, dass Reiniger mit besonders hohen pH-Werten tendenziell aggressiver sind. Im Extremfall zeigte Eisen sogar starke Korrosion und brach Plexiglas an einer mit Metall durchbohrten Stelle.

Bildquelle: KÜS / Robert Lazo Garcia

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