Das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring gilt als eine der härtesten Bewährungsproben im internationalen Motorsport. In diesem Jahr wurde die traditionsreiche Veranstaltung nicht nur durch hochklassige Zweikämpfe und wechselnde Bedingungen geprägt, sondern vor allem durch eine Entscheidung, die für viel Gesprächsstoff sorgte.
Nach 141 intensiven Runden überquerte der Porsche 911 GT3 R von Manthey Racing – bekannt als „Grello“ – als erstes Fahrzeug die Ziellinie. Am Steuer: Kévin Estre (Frankreich), Ayhancan Güven (Türkei) und Thomas Preining (Österreich). Das Trio hatte sich über weite Strecken an der Spitze behauptet und schien den Sieg in der Tasche zu haben. Doch eine Zeitstrafe von 100 Sekunden, ausgesprochen kurz vor Rennende, ließ das Team auf Platz zwei zurückfallen.
Auslöser für die Strafe war ein Zwischenfall im Streckenabschnitt Kallenhard. Beim Überrunden eines GT4-Fahrzeugs kam es zu einem Kontakt: Der Aston Martin wurde in die Leitplanken gedrückt und überschlug sich – glücklicherweise blieb der Fahrer unverletzt. Die Rennleitung wertete das Manöver als unsportliches Verhalten im Überrundungsverkehr. Eine von Manthey eingereichte Berufung wurde noch während des Rennens abgelehnt.
Von der Entscheidung profitierte das Team Rowe Racing: Augusto Farfus (Brasilien), Jesse Krohn (Finnland), Raffaele Marciello (Schweiz) und Kelvin van der Linde (Südafrika) rückten an die Spitze und sicherten sich nach 2020 ihren zweiten Gesamtsieg auf der Nordschleife. Der Rückstand auf Manthey betrug im Ziel – nach Anwendung der Strafe – exakt 1:17,810 Minuten.
Das Rennen war geprägt von einem engen Duell zwischen Manthey und Rowe, das sich über Stunden entwickelte. Der „Grello“ übernahm früh die Führung, der Rowe-BMW arbeitete sich konstant nach vorne. Der sportliche Showdown wurde schließlich durch eine Reglementsentscheidung entschieden – ein Umstand, der im Fahrerlager und in den sozialen Medien für anhaltende Diskussionen sorgt.
„Wir sind als Erster über die Linie gefahren, aber eine Strafe für einen früheren Zwischenfall hat uns zurückgeworfen. […] Natürlich bin ich sehr enttäuscht, aber so ist der Motorsport.“
– Kévin Estre, Fahrer des Manthey-Porsche #911
Trotz des unglücklichen Ausgangs bleibt der Einsatz des Manthey-Teams für uns als KÜS, einem der Hauptsponsoren, in bester Erinnerung. Mit großer Präzision, kluger Strategie und sichtbarer Leidenschaft prägte das Team das Rennen über weite Strecken hinweg. Auch wenn der offizielle Sieg am Ende verwehrt blieb, bleibt ihre Leistung ein starkes Beispiel für sportlichen Ehrgeiz und Teamzusammenhalt.
Quelle: www.nuerburgring.de/ Manthey
Fotos: 24-h-de/media, Manthey