Die Rally-Raid-Weltmeisterschaft erreicht ihre Halbzeit – und ein noch junger Klassiker der Serie findet in Südafrika statt. Das Land ist nicht nur die Heimat erfolgreicher Rallye-Autohersteller, sondern auch von Fahrern der Weltelite, die bereits bei der legendären Dakar-Rallye für Aufsehen sorgten.
Im Nordwesten Südafrikas, rund um die Stadt Sun City, trafen sich daher nicht nur lokale Teams, die um nationale Meisterschaftspunkte fuhren, sondern auch die internationalen Topfahrer, die den FIA-Titel im Wüstenrennen anvisieren. Im Mai 2025 verwandelte sich der abwechslungsreiche Rundkurs rund um die „Sonnenstadt“ in einen Spielplatz für die Sandartisten.
Geboten wird alles, was das Herz eines Rallye-Fans höherschlagen lässt: Wüstensand, Dünen, tiefer Staub, Morast- und Wasserdurchfahrten – eingebettet in eine Szenerie aus Savanne, Baum- und Buschinseln.
Der kurze, aber anspruchsvolle Prolog zeigte sofort, dass die südafrikanischen Teilnehmer einen klaren Heimvorteil hatten: Die ersten Plätze gingen an lokale Teams. Doch bereits die erste Volletappe mit einer Gesamtlänge von 557 Kilometern offenbarte, dass sich auch die internationale Elite nicht verstecken muss. Lategan/Murphy im Toyota Gazoo Hilux ließen nichts anbrennen und sicherten sich den Sieg in der ersten Wertungsprüfung.
Die Abstände blieben jedoch knapp: Carlos Sainz und Lucas Cruz erreichten im M-Sport Ford V8 als Zweite das Ziel – dicht gefolgt vom kompromisslos fahrenden Sébastien Loeb im Dacia Sandrider. Einheimische Fahrer, Jayden Els und Johann Swemmer, belegten im Red Line Nissan Rang vier, gefolgt von Nani Roma und Alex Haro auf dem zweiten Ford V8.
Das deutsche Team aus Daniel Schröder und Henry Köhne (PS-Laser Racing) überzeugte mit einer schnellen und überlegten Fahrt und schob sich auf Rang sieben. Schon bei der vergangenen Dakar war dieses Duo das bestplatzierte deutsche Team in der Gesamtwertung gewesen.
Weltmeister Nasser Al-Attiyah ist nach seinem schweren Unfall 2025 zurück und vertraut erneut auf Co-Pilot Edouard Boulanger. Gemeinsam belegten sie im zweiten Dacia Sandrider den neunten Platz.
Drei Toyota Hilux des Gazoo-Teams unter den Top Ten – keine schlechte Bilanz für den Auftakt. Doch auch Ford und Dacia Sandrider sind jeweils mit zwei Fahrzeugen prominent vertreten: Die Weltspitze bleibt spannend und hart umkämpft.