Retro Classics Bavaria (1): Drei besondere Jubiläen

Von frühester Kindheit an war Marcello Gandini schon von Automobilen fasziniert und kam 1964 zu Bertone, wo er direkt dem damaligen Automobil-Chefdesigner Giorgetto Guigiaro (wie Gandini 1938 geboren) unterstellt wurde. Als dieser im gleichen Jahr noch die Firma verließ, um sein eigenes Designstudio zu gründen, wurde der erst 27jährige Marcello Gandini von Nuccio Bertone zum Chefdesigner befördert.

Danach entstanden die vielleicht aufregendsten Designs ihrer Zeit – viele im Zeichen des Stiers aus Sant’Agata Bolognese: Die Lamborghini-Modelle Miura (1966), Espada (1968), Jarama (1970), Countach (1974) und Diabolo (1990), Lancia Stratos (1971) sowie Alfa Romeo Montreal (1970). Fünf spekakuläre Beispiele für die Arbeit des 1924 verstorbenen Gandini waren in Nürnberg zu sehen.

Carlo Abarth – ein Name, eine Legende. Seine kleinen, aber höchst leistungsfähigen Rennwagen sein Zubehör zur Leistungssteigerung haben längst Kultstatus, vor allem die Abarth-Auspuffanlagen mit dem tiefen, sonoren Klang. Abarth-Fan Leo Aumüller aus Schönbrunn im Steigerwald stellte für die Sonderschau „75 Jahre Abarth“ sechs Pretiosen aus seiner weltweit einzigartigen Sammlung zur Verfügung.

Ein Produkt des IFA Kombinats Sachsenring brachte es quasi zum Filmstar. Die Rede ist – natürlich – vom Meilenstein Trabant 601, von „Go Trabi Go“ und der Fortsetzung „Go Trabi Go 2“ auf der Leinwand. Der  Inter Trab e.V. und die Trabant Szene Fürth präsentierten in Nürnberg nicht nur zwei Film-Trabis. Es gab auch das beachtliche 1,90 Meter hohe Autodachzelt von Gerhard Müller aus Limbach-Oberfrohna und einen Trabant 601 zu bestaunen, der von TManiac Engineering nach DMSB Gruppe H aufgebaut wird.

In der Technik-Arena konnten RCB-Besucher wieder den Spezialisten der Fahrzeugakademie Schweinfurt nicht nur über die Schulter schauen, sondern sogar selbst mitmachen: Umfangreiche Blecharbeiten für eine VW Transporter Doppelkabine wurden vom Team um Thomas Geis ebenso gezeigt wie die mitunter schwierige Fehlersuche in der Fahrzeugelektrik – um dem „Kupferwurm“ auf die Spur zu kommen.

Fotos: Karl Seiler

Nach oben scrollen