Ferrari Testa Rossa J: Spielzeug de luxe

Das "J" ist kein Druckfehler, denn: Ein neuer Ferrari 250 Testa Rossa für knapp über 100.000 Euro ist in Wahrheit ein extrem teures Spielzeug.

Angeboten wird es von der Little Car Company aus England, die fahrbare Modellautos baut, mit denen Sprösslinge aus mindestens wohlhabenden bis sehr reichen Familien sich auf ein Leben als Autofahrer in stilvoller Weise vorbereiten können. Einige dieser künftigen Automobilisten freuen sich vermutlich schon auf Weihnachten, denn die britische Spielzeugauto-Manufaktur hat nun die ersten von insgesamt 299 Exemplare des Testa Rossa J an Kunden ausgeliefert.

Auf den ersten Blick könnte man Spielzeug-Ferrari für ein Original aus den 1950er-Jahren halten. Doch neben diesem wirkt der auf 75 Prozent der Originalgröße geschrumpfte Nachbau eher niedlich als rassig. In den 3,10 Meter kurzen Zweisitzer sollen in erster Linie Kinder Platz nehmen. Allerdings wird auch ein Austauschsitz für Erwachsene mitgeliefert, falls sich diese einmal selbst ans Lenkrad dieser geschrumpften Autolegende setzen wollen.

Der offiziell von Ferrari lizensierte und vom italienischen Sportwagenhersteller mitentwickelte Testa Rossa J bleibt antriebstechnisch allerdings weit hinter Ferrari-Maßstäben zurück. Für Vortrieb sorgt ein kleiner E-Motor, der maximal 12 kW/16 PS bereitstellt. Für Kinder ist das allerdings eine stolze Ansage, die deshalb in vier Stufen abrufbar ist. Im Anfängermodus sind das höchste der Gefühle 1 kW und maximal 24 km/h. Der Komfort-Modus erlaubt 4 kW und 40 km/h. Schließlich stehen noch ein Sport- und ein Race-Modus mit 10 beziehungsweise 12 kW zur Wahl, mit denen maximal 80 km/h möglich sind.

Egal in welchem Fahrmodus: Für den Einsatz im öffentlichen Verkehr ist der Testa Rossa J selbstredend nicht zugelassen. Entsprechend kann der E-Flitzer nur auf einem Privatgelände gefahren werden. Das darf sehr groß sein, denn mit den bis zu drei Akkus an Bord sollen bis zu 90 Kilometer Reichweite drin sein.

Beeindruckend sind unter anderem auch die Fahrwerkskomponenten, die weit über das hinausgehen, was man von einem Kinderspielzeug gemeinhin erwarten würde. Es gibt Scheibenbremsen von Brembo, ein einstellbares Gewindefahrwerk von Bilstein und schicke Speichenräder mit Pirelli-Reifen im 12-Zoll-Format.

Ein erster Kunde aus den Niederlanden hat gleich zwei äußerlich recht unterschiedliche Testa Rossa J bestellt. Die Little Car Company bietet eine Vielzahl an Individualisierungsmöglichkeiten, die im Detail mit den Kunden besprochen werden. Der holländische Sammler hat sich für eine unlackierte Version mit roher Aluaußenhaut sowie einen Test Rossa J in den klassischen Ferrari-Farben Rot und Gelb entschieden. Faszinierend sind beide.

Fotos: Little Car Company

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