Side-by-Side: Neue Generation zur nächsten Dakar.

Zu den ursprünglichen Fahrzeugkategorien der Rallye Dakar zählten Pkw, Lkw und Motorräder.

Bereits zu den ersten Rennen der Dakar erschienen dann die „Quads“ (auch „ATV“, also All Terrain Vehicle), praktisch vierrädrige offene Motorräder, besetzt nur mit dem Fahrer, der noch seine Tagesetappe in Form eines Roadbooks auf einer Papierrolle ablesen musste. Noch kurz vor dem Wechsel der Rallye auf die Arabische Halbinsel war die Entwicklung eines ganz neuen Fahrzeugtyps abgeschlossen und für Wüstenrennen freigegeben: Die Side-by- Side-Kategorie. Ebenfalls auf vier Rädern unterwegs, aber mit Platz für Pilot und Copilot. Auch das Ehepaar Andrea und Stéphane Peterhansel zeigte sich ab und an auf einem derartigen Fahrzeug. Das gesamte Fahrwerk, der Zugang zu Motor und Getriebe lagen offen, zeigten sich servicefreundlich und gut zugänglich, die Räder standen frei, waren an enorm langen Federn und Dämpfern und doppelten Querlenkern aufgehängt, Antrieb vorne und hinten. Das Reglement verlangte aber ein Mindestgewicht von beachtlichen 920 kg bei einem Hubraum von 1.000 Kubikzentimetern.

Sven Quandt, Begründer und Chef der Rallye- Schmiede X-raid, entwickelte dann in der Folge mit dem japanischen Motorradhersteller Yamaha ein Side-by-Side Fahrzeug, das nunmehr unter dem Namen „YXZ 1000 R –Turbo“ beachtliche 178 PS an das sequentielle 5-Gang-Getriebe liefert, das wiederum mit Schaltwippen fast verzögerungsfrei zu betätigen ist.

Die vergangene Rallye du Maroc ließ über das Potential des Gefährts keinerlei Zweifel aufkommen. Der lange Weg der Federn und Stoßdämpfer (gute 43 Zentimeter) macht das Yamaha-Gerät äußerst wendig und steckt schnell gefahrene Wellen und Kuppen locker weg. Sieben Teams hat Quandt unter Vertrag, darunter auch ehemalige und erfolgreiche Teilnehmer, die auf Autos („Cars“) gestartet waren (etwa Porem und Palmeiro). Zu beachten ist allemal Ignacio Casale, der einen der etwas skurril anmutenden Allradler pilotiert: Er hat die Dakar bereits drei Mal gewonnen: auf einem Quad. Nun ist er in der Gruppe T3 unterwegs und hat ein wesentlich anders zu fahrendes Vehikel im Wettbewerb zu meistern.

Die Höchstgeschwindigkeit der Side by-Side-Fahrzeuge ist allerdings von Veranstalter und FIA auf 135 km/h limitiert. Der Sicherheit und des geringeren Verschleißes wegen. Zwei reine Damenteams und ein gemischtes fahren für X- raid, ansonsten nur Männer im Team. besteht aus Männerteams.

Fazit: Ein starker Auftritt mit sieben neuen Fahrzeugen, die so gut gehen, dass sie sich bisweilen in schnelleren und stärkeren Kategorien ziemlich weit vorne platzieren.

Text: Frank Nüssel

Bilder: X- raid Yamaha- Team

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