Opel Astra Sports Tourer: Dynamischer Lademeister in sechster Generation

Nach der Einführung des neuen Astra als Fließheck im Frühjahr 2022 schickt Opel jetzt den Kombi auf den deutschen Markt. In der Vergangenheit entschieden sich rund zwei Drittel der Astra-Kund*inn*en für einen solchen „Lademeister“, dessen Preise in der sechsten Astra-Generation 1.100 Euro über denen für die Fließheck-Version liegen. Das sind 2022 mindestens 27.750 Euro Anschaffungspreis (für den Astra Sports Tourer 1.2 Turbo Elegance mit 110 PS).

Mit 4.64 Metern ist der Kombi um 27 Zentimeter länger als das Schrägheckmodell. Bis zur B-Säule ist der Sports Tourer in seinem Design mit dem Fünftürer identisch, das wirkt dynamisch und kraftvoll. Dank seines im Vergleich zum Fünftürer längeren Radstands von 2,73 Metern (+ 5,7 cm) ist das Platzangebot für Passagiere und Gepäck vorne wie hinten sehr üppig. Der Gepäckraum fasst bei voller Besetzung 597 Liter. Klappt man die Rücksitze (40:20/40) um, passen sogar maximal 1.634 Liter hinter die große Heckklappe. Sehr angenehm ist die niedrige Ladekante, bei den Verbrennern lässt sich der Ladeboden zudem auf zwei Höhen justieren. Beim Plug-In-Hybriden fällt die Ladekapazität mit 516 bis 1.553 Liter etwas niedriger aus als beim konventionellen Verbrenner. Das liegt am Akku, der im Unterbodenfach des Kofferraums untergebracht ist. Der Innenraum wirkt hochwertig und die Verarbeitungsqualität stimmt. Im Astra VI findet sich in allen Karosserievarianten das volldigitale Cockpit „ Pure Panel“. Es vereint unter der horizontal gestreckten (und optional  vollverglasten Oberfläche) zwei 10-Zoll-Bildschirme.

Beim Kombi stehen, wie beim Schrägheck, drei Ausstattungsvarianten (Elegance, GS Line und Ultimate) sowie zwei Benziner, ein Diesel und ein Plug-In-Hybrid mit einem Leistungsspektrum von 110 PS bis 180 PS zur Wahl. 2023 reicht Opel noch einen vollelektrischen Antrieb für Kombi und Schrägheck nach. Auf der Benzinerseite stehen ein 1,2-Liter-Turbobenziner mit 81 kW/110 PS beziehungsweise 96 kW/130 PS parat. Der 1,5-Liter-Diesel (96 kW/130 PS) ist zum Einstiegspreis von 32.150 Euro im Angebot. Der Diesel konsumiert im Schnitt 4,5 bis 4,3 Liter (WLTP). Die Benziner sind mit 5,8 – 5,6 Liter in der Norm etwas konsumfreudiger. Die Kraft wird serienmäßig mittels eines Sechsganggetriebes auf die Vorderräder gebracht. Wer nicht gerne schaltet, kann beim Diesel, beim 130-PS-Benziner und beim Plug-In-Hybrid eine Achtstufenautomatik wählen.

Letzterer kostet mindestens 31.450 Euro, erreicht sein maximales Drehmoment von 230 Newtonmetern bei 1.750 Umdrehungen, benötigt aus dem Stand 9,9 Sekunden für den Sprint von Null auf Tempo 100 und erreicht maximal 210 km/h. Der Dreizylinder läuft sehr kultiviert und das Fahrwerk ist komfortabel. Die Lenkung arbeitet präzise und gibt eine gute Rückmeldung. Der Blick auf den Bordcomputer zeigte uns am Ende der Teststrecke einen Durchschnittsverbrauch von 5,9 Litern an. Der günstige Luftwiderstandsbeiwert von 0,276 macht sich am geräuscharmen, sehr ruhigen Innenraum bemerkbar. Angenehm aufgefallen ist auch der kleine Wendekreis von 10,7 Metern.

Der Astra Sports Tourer als Plug-In-Hybrid (Herstellerpreis: ab 40.200 Euro) wird vom bekannten 1,6-Liter-Turbobenziner angetrieben, der 110 kW/150 PS leistet. Unterstützt wird er von einem 81,2 kW/110 PS starken Elektromotor. Der E-Motor wird über eine 12,4 kWh große Lithium-Ionen-Batterie gespeist. Das ergibt eine Gesamtsystemleistung von 133 kW/180 PS mit einem maximalen Drehmoment von 360 Newtonmetern. Die Kraft wird mittels der Achtgang-Automatik auf die Vorderräder gebracht. In 7,7 Sekunden absolviert der Rüsselsheimer den Sprint von Null auf Tempo 100 und erreicht 225 km/h Spitze. Laut Datenblatt liegt sein Normverbrauchswert bei 1,2 – 1,1 Liter und 15,3 bis 14,8 kWh. Die rein elektrische Spitzengeschwindigkeit beträgt 135 km/h und die elektrische Reichweite soll bis zu 60 Kilometer betragen.

Auf einer ersten Ausfahrt mit dem Plug-In-Hybrid zeigte unser Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von einem Liter und 14,7 kWh an. Den Übergang vom reinen Elektro- zum Hybridantrieb nimmt der Fahrer dabei nur über die Anzeigen im Cockpit wahr.

Diese Werte wurden auf einer eher beschaulich gestalteten Testfahrt ermittelt, bei der kräftig rekupiert wurde und keine Autobahnstrecke gefahren wurde.

Auch in Sachen Komfort und Sicherheit ist der Rüsselsheimer gut gerüstet. Je nach Ausstattungsversion sind zahlreiche Assistenzsysteme verfügbar. Ein Highlight sind hier die Intelli-Lux-LED-Scheinwerfer mit 169 LED-Elementen. Auch die aus anderen Opel-Modellen, auch solchen der letzten Jahre, bekannten Autositze mit dem AGR-Siegel sind für den Astra Sports Tourer in sechster Generation zu haben.

Fotos: Opel

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