Mein Auto macht auf schlechten Straßen seltsame Geräusche. Könnte das von defekten Stoßdämpfern herrühren? Und: Kann ich das selbst überprüfen oder muss ich dafür zur Kfz-Werkstatt?
Antwort von Thomas Schuster: Ihre Vermutung könnte richtig sein. Ein schwammiges Fahrverhalten, besonders auf kurvigen Straßen, und ein Poltern beim Überfahren schlechter Wegstrecken zählen zu den typischen Symptomen defekter Feder-/Dämpfereinheiten. Weitere Hinweise sind unregelmäßig abgefahrene Reifen sowie deutliche Spuren einer Undichtigkeit an Öldruckdämpfern. Diese Punkte kann man als Laie ebenfalls selbst überprüfen.
Kein sicheres Diagnose-Instrument ist der häufig empfohlene „Wipptest“. Mit ihm lassen sich lediglich die in ihrer Funktion ganz ausgefallenen Stoßdämpfer erkennen. Dazu wird der Kotflügel mit der Hand heruntergedrückt und schnell wieder losgelassen. Schwingt die Karosserie stark nach, ist der Dämpfer zu schwach. Bei neueren Modellen funktioniert diese Methode ohnehin nur bedingt, da die Federn auch aufgrund des meist höheren Fahrzeuggewichts besonders hart sind. Der Einfluss der Dämpfer ist dann nur noch schwach spürbar.
Durch defekte Stoßdämpfer kann es sehr gefährlich werden. Sie müssen sofort ausgetauscht werden. Denn sie sollen das Fahrzeug vor dem Aufschwingen bewahren und die Räder ständigen im Kontakt mit der Straße halten. Funktionieren sie nicht mehr korrekt, verringert sich die Bodenhaftung der Reifen, was zum besagten schwammigen Fahrverhalten führt. Und auch der Bremsweg verlängert sich deutlich. Auf eine regelmäßige Prüfung in der Werkstatt sollte daher nicht verzichtet werden. In der Regel ist ein Check alle 20.000 Kilometer oder im Rahmen der Inspektion angebracht. Wer außerhalb dieser Intervalle den Eindruck hat, irgendwas stimme mit den Dämpfern nicht, sollte unbedingt einen Fachmann heranziehen.