Suzuki Ignis: Der Raumkünstler

Besonders auffallend ist sein Heck: Schräg-eckig geraten, wirkt es auf Fotos exzentrischer als in der Realität. Sitzt man erst mal im Suzuki Ignis, wird der Sinn klar: So folgt die Form des Fahrzeugs konsequent seiner Funktion. Der Innenraum kann, bei sehr kompakten Abmessungen (3,70 Meter Länge), bestmöglich genutzt werden.

Als Micro-SUV bewirbt Suzuki den Ignis, wie er seit 2016 angeboten wird, seit 2020 modellgepflegt. Die Bezeichnung ist keine Augenwischerei. Zwar steht die nach dem Facelift deutlich kantiger wirkende Front klar für die SUV-Optik. Mit erhöhter Sitzposition, sehr guter Rundumsicht und straff gepolsterten Sitzen mit erstaunlich gutem Seitenhalt bringt der Ignis aber auch gleich mehrere innere Werte eines SUV mit.

Es gibt ihn nur als Mild Hybrid, mit 61 kW/83 PS-Benziner (E10 wird herstellerseitig ausdrücklich empfohlen) und in drei Konfigurationen – als Fronttriebler und Allradler mit Fünfgang-Schaltung sowie als Fronttriebler mit Automatik. Die frontgetriebene Variante, bei der man von Hand schaltet, erweist sich in der Praxis als angemessen flotte Begleitung auf Kurzstrecken sowie im Stadtverkehr. Intuitive Bedienung von Schaltern, Knöpfen und Hebeln ist unproblematisch. Ein Durchschnittsverbrauch von fünf Litern Kraftstoff pro 100 gefahrene Kilometer ist realistisch. Wer das Gaspedal ein wenig öfter einsetzt, dürfte nicht über die 6-Liter-Marke kommen. Langstrecken wird man mit dem Suzuki Ignis eher ausnahmsweise zurücklegen. Eine „Rennsemmel“ ist er nicht, soll er auch nicht sein.

Der Kofferraum fasst, je nach Ausstattung, zwischen 204 und 267 Liter. Eine Sitzverstellung ist in allen Ausstattungsvarianten möglich, wenn mehr Stauraum benötigt wird. In aller Regel dürfte aber der Kofferraum ausreichen für alles, was an Gütern im Alltag untergebracht werden muss.

Denn: Der Suzuki Ignis ist als Kleinwagen zweifellos ein Raumkünstler, aber die Abmessungen setzen diesem Künstler naturgemäß Grenzen. Für einen Ein- bis Zwei-Personen-Haushalt eignet er sich sehr gut, ansonsten als Zweitwagen oder für Fahranfänger.

Die Preise beginnen bei 15.520 Euro für die Ausstattung Club. Dafür bekommt man eine Klimaanlage mit Pollenfilter, elektrische Fensterheber vorn, eine im Verhältnis 60:40 separat umklappbare Rücksitzlehne und ein CD-Radio MP3-fähig (inkl.DAB+) mit Bluetooth®-Freisprecheinrichtung inklusive Lenkradbedienung. LED-Scheinwerfer mit automatischer Leuchtweitenregulierung. Lichtsensor und Nebelscheinwerfer. Zur Ausstattung Comfort (ab 17.170 Euro) gehören darüber hinaus u. a. eine vordere Sitzheizung, eine im Verhältnis 50:50 separat umklappbare Rücksitzlehne, neigungsverstellbare und einzeln verschiebbare Rücksitze, Müdigkeitserkennung, Spurhaltewarnsystem und eine Rückfahrkamera.  In der Top-Ausstattung Comfort+ (ab 18.010 Euro) gibt es eine Klimaautomatik statt Klimaanlage, Tempomat und das schlüssellose System Keyless Start. Außer einem Rot-Ton sind alle Karosseriefarben Metallic und damit aufpreispflichtig (500 Euro).

Das ist eine realistische Preisgestaltung. Im Innenraum dominiert Hartplastik, das, weil in Schwarz gehalten und mit einem Dekorelement in der Mittelkonsole versehen, optisch ansprechend wirkt. Eine wertigere Haptik würde das Fahrzeug verteuern, so dass der Rotstift an der Stelle Sinn macht. So überwiegen beim Suzuki Ignis die Vorzüge gegenüber den Kompromissen, die man eingehen muss. Wer nach Alternativen sucht, wird sich übrigens schwertun: Direkte Mitbewerber hat das Micro-SUV, wie es konzipiert und umgesetzt wurde, tatsächlich nicht.

Fotos: Suzuki

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