Leser fragen – Experten antworten: „Billig“-Ladestationen

Im Internet werden mobile E-Auto-Ladestationen mit Schuko-Stecker angeboten, die deutlich günstiger sind als beim Autohersteller oder bei Markenanbietern. Was ist davon zu halten?

Antwort von Johannes Kautenburger, KÜS: Bei den als mobile Ladestationen beworbenen Geräten handelt es sich in der Regel um sogenannte Notladekabel oder Mode-2-Ladekabel. Auf der einen Seite haben sie einen normalen Schuko-Stecker für die Haushaltssteckdose, an der anderen einen Typ-2-Anschluss für die Ladebuchse im Auto. Dazwischen befindet sich eine Elektronikeinheit, die den Strom steuert und im Notfall herunterregelt oder ausschaltet. Beim Autohersteller selbst kosten diese Notladekabel, wenn sie nicht zur Serienausstattung zählen, höhere dreistellige Beträge, auch im Zubehörhandel sind Markenprodukte mit mehreren hundert Euro relativ kostspielig. Entsprechend attraktiv wirken da im Internet offerierte Modelle zu Preisen ab rund 150 Euro.

Geiz kann in diesem Falle aber gefährlich sein. Bei Geräten unklarer Herkunft, welche dann auch noch ohne oder mit gefälschter bzw. falscher CE Kennzeichnung unter diversen Markennamen angeboten werden, ist für den Laien kaum erkennbar, welche Komponenten verbaut sind und ob alle hierzulande gültigen Normen erfüllt werden.

Mobile Ladegeräte sind technisch durchaus anspruchsvoll; auch, weil sie im Notfall schwere Stromunfälle vermeiden sollen. Für kleines Geld ist gute Schutztechnik prinzipiell nicht zu haben. Wer sich trotzdem für ein günstiges Gerät interessiert, sollte sich zumindest die Konformitätserklärung des Herstellers genau anschauen. Sie muss die genaue Bezeichnung des Geräts enthalten und die Vorgaben der Norm IEC 62752 erfüllen. Einige Hersteller geben hier eine andere Norm an, die sich allerdings nur auf die elektromagnetische Verträglichkeit bezieht, aber keine Aussage zum Schutz vor Stromunfällen macht.

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