Lese-Tipp – Kerkeling: Pfoten vom Tisch

Er outet sich schon wieder. Diesmal als Katzennarr. Und was das genau heißt, davon erzählt Hape Kerkeling in seinem neuesten Werk. Er erzählt so „locker-flockig“, dass man die Schwerarbeit erahnt, die nötig ist, bis dieser Stil erreicht ist. Der fliegt den wenigsten Autor*innen einfach so zu.

Die Großeltern wollten ihm einen Hund schenken. Ihm, dem neunjährigen Hans-Peter, der erst seine Mutter auf tragische Weise verloren hatte und nun wieder in ein frohes Leben finden sollte, eines, das nicht von Trauer und Traurigkeit geprägt war. Hans-Peter allerdings wollte eine Katze haben, noch dazu eine, die ihn auf Trab halten würde. Für ein ruhigeres Exemplar Fellnase war er schlichtweg noch zu jung.

Nun mangelt es den meisten Katzen nicht an eigenen Ideen. Sie schaffen es auch hevorragend, ihre Besitzer, pardon, im Idealfall Partner, ansonsten Diener, zu erziehen. Neu ist diese Erkenntnis nicht. Warum eine solche Partnerschaft eine enorme Steigerung der Lebensqualität sein kann, das ist aus Hapes Sicht durchaus erhellend. Katzenfans wird’s prinzipiell nicht überraschen, aber hier kommt es beim Lesen nicht darauf an, was er schreibt, sondern wie er das tut. Für sich selbst hat er damals, vor knapp fünfzig Jahren, jedenfalls eine Entscheidung getroffen, die sein Leben geprägt hat. Und an einem seiner Tipps ist insbesondere nichts auszusetzen: Man behandele sein Haustier so, dass man gut und gerne auch selbst die Rollen tauschen würde. Man weiß nie, wofür das gut ist. Sie wissen schon, Karma und so…

Hape Kerkeling: Pfoten vom Tisch. Meine Katzen, andere Katzen und ich. Piper Verlag; 22 Euro.

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