Leser fragen – Experten antworten: Reifenwechsel selbst vornehmen

Ich will erstmals den Reifenwechsel selbst vornehmen. Kann ich dabei Fehler machen?

Antwort von Stefan Ehl, Kraftfahrzeugexperte der Sachverständigenorganisation KÜS: Prinzipiell lässt sich der Reifenwechsel auch mit überschaubarem handwerklichem Geschick vornehmen. Vorausgesetzt, das Auto hat kein direktes Reifendruck-Kontrollsystem (RKDS). Wenn doch,  müssen die Sensoren nach dem Tausch in der Kfz-Werkstatt angelernt werden. Ein paar Punkte sollte man jedoch auch darüber hinaus beachten. Zunächst einmal muss das richtige Werkzeug vorhanden sein: ein stabiler Wagenheber und ein Drehmomentschlüssel. Letzterer verhindert, dass die Schrauben zu fest angezogen werden und das Gewinde zerstören. 

Der Wagenheber muss an den richtigen Punkten der Karosserie angesetzt werden. Welche das sind, ist bei jedem Auto unterschiedlich und steht in der Bedienungsanleitung. Sind die alten Räder ab, können die neuen drauf. Bei einigen Reifenmodellen gibt es eine Laufrichtungs-Bindung, die unbedingt beachtet werden muss. Angezeigt wird sie durch einen entsprechenden Pfeil auf der Flanke. Falsch herum montierte Pneus bieten keine optimale Traktion und sind zudem beim Abrollen lauter. Bei der Hauptuntersuchung wird in einem solchen Fall die Plakette verweigert.

Nach dem erfolgreichen Wechsel sollte die erste Fahrt zur Tankstelle führen, wo der Reifendruck gecheckt wird. Der kann während der Lagerung über den Winter stark gesunken sein. Der richtige Wert findet sich auf einem Aufkleber an der Karosserie, meist im Tankdeckel oder im Bereich der B-Säule oder in der Bedienungsanleitung.

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