Als Zeichen für eine gute Qualität der Ersatzteile werten die Befragten die Werkstattempfehlung mit 89 % am stärksten, es folgen mit 85 % Original-Herstellerteile, bekannte Markennamen (82 %) und Produkte „Made in Germany“ (76 %). Der Preis (32 %) und die Markenbekanntheit aus der Werbung (30 %) sind hingegen die am geringsten bewerteten Qualitätskriterien.
Besonders prägend für die Teileauswahl ist der Rat der Werkstatt: Diesem folgen 90 % der Befragten. Eine Beratung zur Teilequalität findet allerdings nur bei 34 % der Kunden statt. Fragt man die Pkw-Fahrer, ob sie vor Reparatur- und Wartungsarbeiten konkrete Vorstellungen haben, welche Marken von Teilen durch die Werkstatt benutzt werden sollen, antworten nur 7 % mit „ja absolut“. 66 % haben sich darüber kaum oder keine Gedanken gemacht. Der Kauf gebrauchter Teile ist für 41 % eine Option, weitere 17 % haben das sogar bereits getan, hauptsächlich allerdings Besitzer älterer Fahrzeuge über 8 Jahre. Das Mitbringen selbst gekaufter Ersatzteile in die Werkstatt lehnen 34 % ab, hauptsächlich Kunden der Vertragswerkstatt. Für 47 % ist das Mitbringen selbst eingekaufter Teile eine Option oder wurde bereits umgesetzt. 67 % der Autofahrer haben allerdings Hemmungen davor, da sie eine ablehnende Haltung der Werkstätten befürchten.
Der Preisvergleich der Ersatzteil-Preise im Internet kann sich lohnen. Bei jedem dritten Kunden (36 %), der die günstigeren Onlinepreise mit der Werkstatt besprochen hat, gewährte diese einen Rabatt. Bisher recherchieren nur 17 % der Pkw-Fahrer die Preise vor Reparaturen immer, 40 % zumindest unregelmäßig, 43 % nie. Der Trend ist dabei eindeutig: Vertragswerkstattkunden vergleichen deutlich weniger als die Selberschrauber und die Kunden freier Werkstätten.
Während 67 % der Pkw-Fahrer von sich behaupten, schon immer ein Interesse an Autos zu haben, sind es beim Thema Service, Ersatzteile und Zubehör nur noch 43 %. Spaß am eigenen Auto zu arbeiten, haben nur 25 %. Im gleichen Atemzug sagen 73 % der Befragten, dass sie sich mit Wartung und Reparatur nur so viel beschäftigen, wie unbedingt nötig.
In der Gunst der Autofahrer hat die freie Werkstatt die Vertragswerkstatt abgelöst. Wartungen und Reparaturen lassen 40 % (2017: 38 %) bei den Freien erledigen, bei den Vertragswerkstätten sind es 38 % (2017: 40 %). Leicht nachgelassen hat die Anzahl der Pkw-Fahrer, die selbst oder im Bekanntenkreis reparieren lassen. Von 10 % in 2015 über 9 % in 2017 liegt der aktuelle Wert bei 8 %. Ein Trend der letzten Jahre bestätigt sich im aktuellen Trend-Tacho: Bei neueren Fahrzeugen ist die Vertragswerkstatt die unangefochtene Nummer 1, je älter das Kfz, desto stärker werden allerdings die Werkstätten des freien Markts genutzt oder privat geschraubt.
Der Trend-Tacho wird für die KÜS und das Fachmagazin kfz-betrieb vom Kölner Institut BBE Automotive GmbH erstellt. Es handelt sich um eine Mixed-Mode-Befragung, telefonisch (CATI) von 300 Personen und online (CAWI) von 700 Personen. Zielpersonen sind Pkw-Fahrer, die im Haushalt für Fragen rund um das Auto mitverantwortlich sind. Die Befragung wurde im Juli 2020 durchgeführt. Die Gewichtung der Befragungsergebnisse erfolgt mit den KBA-Daten (Bestandsanteile Pkw-Marken, Alterssegmente).