Lese-Tipp: Hesse/Schwanke: Von Glückszahl bis Geheimzahl

„Jemand bemerkte, dass er am Tage seiner Hochzeit dreimal so alt war wie seine Frau und 15 Jahre später nur noch doppelt so alt ist. Wie alt war die Frau bei der Hochzeit?“

Eine Denksportaufgabe. Für Autoren wie Christian Hesse und Karsten Schwanke ein Eldorado. Der Hochschullehrer für Mathematik und der Meteorologe haben hier zusammengearbeitet, offenbar prächtig.

Aber nicht nur darum geht es: Anhand von Erhebungen, mit zahlreichen Beispielen, zeigen sie, dass Mathematik tatsächlich sehr gesellschaftsrelevant ist. Ihre Grundüberlegung klingt simpel: Leben ist immer lebensgefährlich. Okay, das haben die beiden Naturwissenschaftler vom promovierten Germanisten Erich Kästner übernommen. Diffiziler wird es beim Auffächern der Frage: Was ist warum lebensgefährlich – seien das nun bestimmte Sportarten oder so unbestritten ungesunde Vorlieben wie das Rauchen. Und sogar beim Glimmstängel fragen sie genauer nach – also nach dem Wodurch und Warum. Erhebungen, Berechnungen … klingt furchtbar trocken, muss es aber nicht immer sein.

Zugegeben: Schon das Rätsel um das oben zitierte Ehepaar hat mich erst mal ins Schwitzen gebracht. Macht nichts. Die Lösung wird Schritt für Schritt mitgeliefert, wie bei anderen solchen Aufgaben auch. (Das Altersrätsel erschien übrigens in einer Zeitschrift von 1707 – kein Schreibfehler!). Und plötzlich macht Spaß, was vielleicht zu Schulzeiten noch das Schreckens-Unterrichtsfach schlechthin war. Es sitzt ja auch kein Lehrer neben einem, der beim Rätsel-Lösen die Zeit vorgibt und anschließend eine Note vergibt.

Christian Hesse/Karsten Schwanke: Von Glückszahl bis Geheimzahl. Mit Mathe die Rätsel des Alltags lösen. Knaur Taschenbuch Verlag; 16,99 Euro.

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