Udo Schmidt: Deutschlands einziger „grüner“ Rallyepilot ist Umwelt-Aktivist

Motorsportlern schlägt in Zeiten des Klimawandels und zahlreicher Umweltfragen viel Kritik und Unverständnis entgegen. Verbrennungsmotoren, egal ob auf der Rundstrecke oder auf den Rallye-Wertungsprüfungen, gelten den Kritikern gleichsam als Frevel. Ein klimaneutrales Rallyefahrzeug am Start wirkt in dem Kontext wie eine Utopie.

Ist es aber nicht, wie Udo Schmidt (57) aus Thalfang beweist, einem kleinen Ort am „Erbeskopf“, der höchsten rheinland-pfälzischen Erhebung. Im Hauptberuf ist er Werksleiter eines Unternehmens mit 200 Mitarbeitern für Zerspanung und Stahlhandel in Idar-Oberstein. Der Industriemeister pendelt seit zwei Jahrzehnten jeden Tag mit dem Auto. Das ist Routine, an anderer Stelle ist das Fahren aber pures Hobby.

Schmidt betreibt seit dreieinhalb Jahrzehnten Rallyesport auf hoher nationaler Ebene, hatte sogar ein Angebot von Toyota für einen Werksvertrag auf dem Tisch liegen. Er entschied sich jedoch gegen den professionellen Rallyesport und verbindet ihn bis heute als Hobby mit seinem Brotberuf. Mit „Co.“ Kim-Oliver Rieth ist er Rheinland-Pfalz-Meister. Ein Titel, den er 1985 schon einmal gewonnen hatte, damals mit Albert Port als Co.

Und Schmidt als Umweltfreund? Sein BMW M3 mit Technik aus den frühen 1990er Jahren ist klimaneutral, als einziges Fahrzeug seiner Art deutschlandweit. Und das, ganz offiziell, auch zertifiziert. Sein Umweltbewusstsein prägt auch Schmidts Brotberuf: Firmeninhaber Bernhard Zwetsch hat bereits vor Jahren seinen betriebsinternen „CO2-Fußabbdruck“ ermitteln lassen und handelt entsprechend. Da stieß Udo Schmidt mit seinem „grünen Auto“ natürlich auf offene Ohren: Schmidt ist gleichzeitig „Werkspilot“ seines Arbeitgebers. Denn das Fahrzeug ist in die Betriebsmasse mit eingeflossen. Was das Auto bei seinen motorsportlichen Einsätzen an Abgasen emittiert, fließt in die Gesamtbilanz des Hauses, also in den ökologischen Fußabdruck, mit ein.

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