Pininfarina: Vom Auto-Designer zum E-Auto-Hersteller

Fast 90 Jahre lang hat das italienische Designstudio und Karosseriebau-Unternehmen teils grandiose Autos für renommierte Hersteller entworfen, zum Beispiel für Ferrari, Alfa Romeo (z. B. den Spider Duetto von 1966), Maserati, Lancia, aber auch für Peugeot (z. B. das Peugeot 504 Cabriolet von 1969). Nun will Pininfarina eigene Autos auf die Räder stellen – ausschließlich elektrische. „Purismus, Schönheit und Elektroantrieb passen bestens zusammen“, sagt Pininfarinas Chefdesigner Luca Borgogno.

Den Einstieg in die moderne Autowelt beginnen die Italiener ganz oben, mit dem „Battista“, benannt nach dem Firmengründer von 1930, Battista „Pinin“ Farina. Aberwitzige 1.900 PS sollen den Supersportwagen in unter zwei Sekunden auf 100 km/h katapultieren. Als Spitze werden 412 km/h genannt. Gleichzeitig verspricht Pininfarina 500 Kilometer Reichweite. Möglich macht dies eine Batterie mit einer Kapazität von 120 kWh. Das technische Rüstzeug wie Antrieb und Leistungselektronik liefern der kroatische Spezialist Rimac und Bosch. Fahrfertige Prototypen des Battista befinden sich derzeit im Test. In Genf im März soll das finale Serienmodell gezeigt werden. Der Battista wird dann ab Ende 2020 im italienischen Studio in Cambiano per Hand gefertigt. Geplant sind 150 Einheiten. Der Preis ist ambitioniert: zirka zwei Millionen Euro.

Auf den Battista folgt 2021 zunächst ein Elektro-SUV im Preissegment oberhalb von 200.000 Euro. Ein Jahr später will man gar ein neues Segment gründen. Das Einstiegsmodell für zirka 150.000 Euro soll ein Crossover mit wahlweise vier oder fünf Sitzplätzen werden. Eine Studie hierzu, genannt Pura Vision, zeigte Pininfarina bereits einem kleinen Kreis von Journalisten in Los Angeles. Das Design des Fahrzeugs wirkt sehr clean und reduziert, auffällig sind die 24 Zoll großen Räder. Das Interieur erinnert mit dem verbauten Holz sehr an Luxusboote. Der Pura Vision soll im August 2020 der Öffentlichkeit in Pebble Beach beim Concours d’Elegance gezeigt werden. Als Produktionsstart nennt Pininfarina das Jahresende 2022. Über Pläne für weitere Modellen herrscht noch Stillschweigen.

Fotos: FCA Alfa Romeo, Peugeot, Pininfarina

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