CD-Tipp – Waggershausen: 40 Jahre später

Tatsächlich! 40 Jahre ist es her, dass Stefan Waggershausen mit „Hallo Engel“ einen Riesenhit landete, was in einer Goldenen Schallplatte mündete. Die gelungen flapsige Auseinandersetzung mit dem Tod, Angstthema vieler Menschen, traf offenbar den Nerv vieler Hörerinnen und Hörer.

Treffsicherheit bewies er auch mit „Es geht mir gut“ und – natürlich – im Duett mit Alice („Zu nah am Feuer“). Ein Jahr vor „Hallo Engel“ war er wohl einem breiteren Publikum überhaupt erst bekannt geworden. Das war, als er sich 1979 um das Ticket zum „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ bewarb und beim Vorentscheid immerhin Vierter wurde.

Zeitweilig trat er dann in die „zweite Reihe“, arbeitete als Produzent und Autor, sich seine Spezialität immer bewahrend: Pointierte Texte zu ganz unterschiedlicher Musik. Waggershausen wurde zeitweise vorgehalten, er könne sich nicht entscheiden, ob er Schlagersänger oder Chansonnier sein wollte.

Falls das der Grund war, warum er einen Hit wie „Hallo Engel“ nie wiederholen konnte, darf er es als Kompliment nehmen: Das Pendeln zwischen den Genres nennt sich heute „Crossover“ und ist längst gang und gäbe. Dass er, der nächsten Monat 71 wird, sich so lange im Business halten konnte, spricht sowieso für Waggershausen.

Ein Titel auf diesem Rückblick könnte freilich für Irritationen sorgen: „Der alte Wolf wird langsam grau“ ist ein typischer Waggershausen-Treffer zum Thema „Älterwerden in einer vom Jugendwahn geprägten Gesellschaft“. Mit der gleichnamigen Titelzeile von Hildegard Knef (1974) hat es freilich nichts zu tun.

Stefan Waggershausen: 40 Jahre später – Best Of – Collection. (Edel)

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