Buchtipp – Welzer/Mattner-Shahi: Paris je ‚taime

Man kennt sie – und kennt sie doch wieder nicht. Das gilt für nahezu alle Rezepte dieses Kochbuchs. Die Brioche, der Croque Monsieur, der Coq au vin… man hat sie irgendwann einmal gegessen und als vorzüglich in Erinnerung behalten, vielleicht ans Nachkochen gedacht. Und dann erwiesen sich alle Rezepte, die zu finden waren, als schwierig, zeitaufwändig, teuer in den Zutaten, vielleicht gab es auch mehr Auseinandersetzungen um „das“ Originalrezept als klare Aussagen. Kurz, die klassischen Gerichte der französischen Küche sind beliebt, aber nicht unbedingt frei von Tücken.

Britta Welzer und Svenja Mattner-Shahi haben mit ihrem Buch „Paris je t’aime“ viel riskiert – und gewonnen. Sie haben ihre Lieblingsgerichte als behutsam modernisierte Rezepte herausgebracht. So kommt die Quiche Lorraine hier mit weniger Fett aus als üblich und zudem mit einem glutenfreien Teig. Das „pain perdu“, Pendant zu unseren armen Rittern, wird mit Brioche-Scheiben und Pflaumen zum Auflauf und damit, wie das Original, zu einer idealen Resteverwertung. Die Reste könnten übrigens von der „Pariser Brioche“ sein – sofern Sie sie nachbacken und tatsächlich etwas übrig bleiben sollte.

Die Autorinnen sind Schwestern und schöpfen in ihrer Rezeptsammlung aus persönlichen Erinnerungen. Jedes Gericht hat seine eigene Geschichte mit den beiden. Ihre Frankreich-Aufenthalte waren nicht nur kurze „Touri-Episoden“, sondern auch beruflich bedingt. Das merkt man – die beiden kennen sich in den Alltagsgepflogenheiten des Nachbarlands hervorragend aus.

Zahlreiche Farbfotos ergänzen die Texte. Das macht erst recht Lust aufs Ausprobieren. Fazit: Für Hobbyköche gleichsam ein Muss. Und für alle, die noch einen Hobbykoch (oder -köchin) beschenken möchten, eine gute Idee als Präsent. Gerade für solche, die „eigentlich“ schon alles zu haben scheinen in puncto Kulinarisitik.

Britta Welzer/Svenja Mattner-Shahi: Paris je t’aime. Das Frankreich-Kochbuch. Edition Michael Fischer (EMF); 36 Euro.

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