Rallye Kazakhstan: Al-Attiyah ganz souverän

Die FIA (oberste Automobilsport-Behörde) hat mit Beginn dieses Jahres die Cross Country-Wettbewerbe getrennt: in "Bajas" (Wochenend-Veranstaltungen) und "Rallyes" (bis zu einer Woche oder gar länger). Die "Kazakhstan" zählt zu den Rallyes, dauert sie doch sechs Tage.

Start und Ziel war die kasachische Stadt Aktau, dazwischen ging es ins Landesinnere und ans Kaspische Meer, wo selektives Terrain mit schnellen Passagen, engen Ecken, Dünen, Matsch, Tiefsand und messerscharfem Schotter auf die Teilnehmer warteten. Das Feld zeigte sich gut durchmischt, waren vor allem die im Weltcup gegeneinander fahrenden Top-Teams vertreten. Im Prinzip war es erneut auch ein Zweikampf zwischen zwei Marken und Bewerbern: Toyota Gazoo Hilux aus Südafrika und X-raid mit den MINI-Produkten JCW Buggy und dem Allradler JCW MINI.

Das Ehepaar Stéphane und Andrea Peterhansel kam voll motiviert nach dem Sieg bei der Abu-Dhabi-Rallye diesmal auf dem Zweirad-angetriebenen Buggy, Kuba Przygonski saß auf dem Allradler JCW MINI. Auch Toyota Gazoo trat mit zwei heißen Anwärtern auf den Gesamtsieg an: Al-Attiyah aus Qatar und ten Brinke aus den Niederlanden. Dazu gesellte sich als Semi-Werksteam Al-Rajhi auf einem Toyota Hilux, der ebenfalls in Südafrika vorbereitet worden war. Für X-raid hatte der Privatier Krotov gemeldet, auf einem MINI Allrad – sein persönliches Debüt. Beinahe alle wurden von endlos vielen „Plattfüßen“ eingebremst, Al-Rajhi war zudem einmal umgefallen und verlor viel Zeit, bekam dazu Strafzeiten, ebenso wie ten Brinke, was den einen auf Rang 8, den Niederländer gar auf Rang 19 im Gesamtklassement zurück warf. Dadurch und aus der ewig langen Erfahrung kamen Peterhansels auf einen wichtigen zweiten Platz, das polnische Team auf Rang drei. Durch den Sieg zog Al-Attiyah knapp (60:51 Punkte) am „Mister Dakar“ vorbei. Aber die vierte Veranstaltung unter den Rallyes, die Rallye du Morocco im Herbst, wird dann erst die Entscheidung im Weltcup bringen. Toyota-Teamchef Glynn Hall freute sich zwar gewaltig über Nassers Sieg, trauerte aber den Strafstunden für Ten Brinke heftig nach, denn alle sechs Tagesetappen wurden von den Hilux Pickups gewonnen: drei von Al-Attiyah, zwei von ten Brinke und eine von Al-Rajhi. Das Terrain mit schnellen Vollgaspassagen kam insgesamt den bärenstarken und hoch drehenden V8-Benzinern etwas mehr entgegen, dabei holten sich die V6-Diesel-MINI eher die Punkte im Sand und den Dünen. Teamchef Sven Quandt von X-raid durfte mit den beiden Podiumsplätzen und dem 5. Rang des MINI-Privatfahrers Krotov recht zufrieden gewesen sein. Miroslav Zapletal aus Tschechien hetzte seinen Ford F150-V8 Raptor auf einen beachtlichen vierten Rang, was für gute Punkte in der CC-Wertung führt.

Fotos: Teams

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