Buchtipp – Pander: Einmalig!

Kennen Sie den VW Nils? Oder den Ford Gyron? Falls nicht, ist das kein Wunder.

Forschungsfahrzeuge und nicht funktionsfähige Studien gehören nicht unbedingt zum Auto-Alltag. Trotzdem sind sie von großer Bedeutung. Klar, das liest man immer wieder, so weit, so einfach. Einen faszinierenden Einblick in die sehr komplexe Welt des Autos jenseits des Alltags zu geben, ist sicher nicht einfach. Dem Journalisten Jürgen Pander ist das gelungen. Als Kunstgriff erweist sich, dass er sich den „skurrilsten Concept Cars der Autowelt“ widmet. Denn genau dadurch weckt er die Neugier – und hält die Spannung beim Lesen und Betrachten von Anfang bis Ende aufrecht. Denn tatsächlich reibt man sich mehr als einmal die Augen bei dem, was da auf die Räder gestellt wurde. Egal, ob daraus irgendwann ein Serienauto wurde – das mehr oder weniger von der Ur-Form als Concept Car abwich – oder ein Concept Car als Unikat in Vergessenheit geriet, deutlicher gesagt, in der Schrottpresse landete.

Heute gehören Concept Cars, egal, was aus ihnen wird, ganz selbstverständlich zu den Auftritten der Autohersteller. Zu den Automobilmessen werden sie von Journalisten und von Autofahrern jährlich mit Spannung erwartet. Das war freilich schon vor über 50 Jahren so – nur waren die Möglichkeiten der Präsentation damals nicht so vielfältig wie heute.

Und ein bestimmter Gedanke drängt sich bei diesem Buch irgendwann sicher auf: Was ist „skurril“, was „unauffällig“? Die Frage entscheidet sich an dem, was der Mensch schon kennt und als normal empfindet. Wie oft mag wohl seinerzeit die Vorstellung als „skurril“ empfunden worden sein, dass das Auto für nahezu jedermann zum Alltag gehören würde in weniger als 100 Jahren? Damals, als die ersten Pkw gezeigt wurden, als Pferd und Kutsche die Regel waren, so man nicht zu Fuß gehen wollte oder musste …

Jürgen Pander: Einmalig! Die skurrilsten Concept Cars der Autowelt. Delius Klasing Verlag; 29,90 Euro.

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