Buchtipp – Kiesling: Physiotherapie für zu Hause

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Mal ganz ehrlich: Kennen Sie jemanden, der noch nie Rücken hatte, um einmal mehr Horst Schlämmer zu zitieren? Die Gründe dafür, dass unser Halteapparat uns zwickt, können vielfältig sein – lange Autofahrten ohne Pause (entgegen der Vernunft), man hat sich sprichwörtlich verhoben, Haltung und Muskulatur sind, vorsichtig ausgedrückt, suboptimal … und … und … und …

Eine häufige Ursache dafür, so Gabriele Kiesling, ist erst in den letzten zehn Jahren wirklich öffentlich ins Blickfeld geraten: die Faszien. Der Begründer der Osteopathie, Andrew Still, nennt sie Zweigstellen des Gehirns. Kleine Einheiten des Körpers, die große Pein verursachen können, salopp gesagt: Verklebungen.

Wie man aus dem Teufelskreis herauskommt, zeigt Gabriele Kiesling in 90 Übungen. Bewegung vermag zu lösen, was da zu Verkrampfungen führt, aber die Devise heißt wieder mal: gewusst wie. Dazu gehören zielgerichtete Übungen, z. B. für Schulter und Ellenbogen, dazu gehören auch Hilfsmittel. Und wer mal mit einer Faszienrolle Erfahrung hatte, der weiß: Es kann erst mal schmerzen, aber dann wird's wesentlich besser.

Gabriele Kiesling verschweigt nicht, dass ihre Übungen den Übenden fordern. Ihr Ansatz ist es, Bewegungsübungen anzubieten, die schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente erst mal überflüssig machen oder dem absoluten Schmerz-Notfall für kurze Zeit vorbehalten bleiben.

So profitieren von diesem Buch alle Menschen, die sich mal vom Bewegungsapparat gar sehr geärgert gefühlt haben, vor allem solche, denen der Weg zum Physiotherapeuten oder ins gut geführte Trainingsstudio bisher zu viel war. Und im Zweifelsfall gilt: Buch mitnehmen und eben mit einem Physiotherapeuten gemeinsam durchgehen.

Gabriele Kiesling: Physiotherapie für zu Hause. rivaverlag; 19,99 Euro.

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