Leser fragen – Experten antworten: Kamerarückspiegel – mehr als Spielerei?

Frage: Ich habe gelesen, dass Pkw und Lkw schon bald Kameras statt Außenspiegel bekommen sollen. Ist das wieder nur ein teures Extra oder habe ich davon als Autofahrer konkrete Vorteile?

Antwort von Hans-Georg Marmit, KÜS: Tatsächlich soll die seit längerem angekündigte Neuerung nun bald Einzug in Serienfahrzeuge finden. Das als Spielerei abzutun, wird der aufwendigen Technik nicht gerecht, denn sie soll Vorteile sowohl beim Luftwiderstand, Fahrkomfort und der Sicherheit bringen.

Zunächst zur Funktionsweise: Kameras ersetzen die beiden Außenspiegel, deren Bilder werden auf Displays im Innenraum des Fahrzeugs übertragen. Die Bildschirme können zum Beispiel links und rechts in den Türverkleidungen untergebracht sein oder ein deutlich vergrößerter Rückspiegel stellt eine Komplettansicht dar.

Größter Sicherheits-Vorteil: Weil die Kameras den entscheidenden Bereich viel besser abdecken, als es ein Spiegel kann, entfällt der Tote Winkel. Darüber hinaus kann sich die Darstellung des Kamerabildes auf den Monitoren der Fahrsituation anpassen, beispielsweise für Autobahn, Abbiegen und Rangieren spezielle Ansichten zeigen.

Darüber hinaus haben die sehr schmalen Kameras gegenüber den immer größer gewachsenen Außenspiegeln auch einen Vorteil beim Luftwiderstand, der wiederum Einfluss auf den Verbrauch des Fahrzeugs hat. Außerdem sollen die Windgeräusche dadurch reduziert werden. Zuletzt sei noch ein Pluspunkt beim Design genannt: Die gefälligen, schmalen Kamera-Arme lassen Fahrzeuge optisch besser wirken als die teils bratpfannengroßen Spiegel – nicht umsonst geben Designer ihren Konzeptfahrzeugen schon seit Jahren schlanke Versionen mit auf die Showbühne.

Text: Hanne Schweitzer/SP-X

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