Motocross der Nationen: Enttäuschung für Deutschland

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Mit gedämpften Erwartungen ist das deutsche Team für das Motocross der Nationen nach Red Bud (USA) angereist. Ken Roczen befindet sich nach dem schweren Sturz in 2017 noch immer in der Aufbauphase. Max Nagl hatte in der MXGP Saison ebenfalls mit einer komplizierten Handverletzung zu kämpfen und ist ebenfalls noch nicht hundertprozentig fit. Henry Jacobi hat in der MX2 Saison immer wieder sein Talent zeigen können, kann aber noch nicht konstant gute Leistungen abliefern.

Im Qualifying packten alle drei Fahrer aber den Hammer aus und platzierten das deutsche Team mit klasse Einzelleistungen auf den Gesamtplatz 4. Roczen markierte mit Platz 2 in der GP Klasse seine Ansprüche. Nagl erreichte einen starken achten Platz in der Open Klasse. Jacobi setzte mit Platz 3 in der MX2 ebenfalls ein deutliches Ausrufezeichen. Beste Voraussetzungen also für das Hauptrennen am Sonntag. Natürlich wurde damit aber auch eine große Erwartungshaltung aufgebaut!

Im ersten Rennen (MXGP + MX2) folgte aber gleich Ernüchterung: Toni Cairoli geht in der ersten Runde zu Boden und verursacht einen heftigen Massencrash. Auch Ken Roczen ist darin verwickelt. Er kann weiterfahren, findet aber nicht ins Rennen. Er beendet nur auf Platz 25, Jacobi fällt wegen technischen Defekts sogar aus. Damit waren Podiums- oder Siegchancen bereits vergeben.

Im zweiten Rennen (Open + MX2) lief es ebenfalls nicht rund. Henry Jacobi verpatzte den Start und musste hinterherfahren. Er erreichte nur auf Platz 25 das Ziel. Max Nagl hatte in der ersten Runde einen Sturz und musste das Feld ebenfalls von hinten aufrollen. Nach einer sehenswerten Leistung beendet er das Rennen noch auf Platz 11.

Das dritte und letzte Rennen (MXGP + Open) wurde zur Schadensbegrenzung genutzt. Nagl fuhr Platz 8 ein, Ken Roczen sah die Zielflagge direkt nach ihm und erreichte Platz 9. In der Gesamtwertung konnte somit noch ein zehnter Rang erreicht werden. Im Hinblick auf die schlecht laufenden Rennen ein versöhnliches Ende. Doch den Ansprüchen, die man durch das hervorragende Qualifying gesetzt hatte, konnten nicht erfüllt werden.

Durch taktisch kluge Fahrweise und der besten Teamleistung konnte sich Frankreich zum fünften Mal in Folge die Siegtrophäe sichern. Sieger der Herzen war allerdings das niederländische Team, denn Glenn Coldenhoff und MXGP-Weltmeister Jeffrey Herlings dominierten nach Belieben. Allerdings fiel der dritte Mann Cal­vin Vla­an­de­ren bereits im ersten Rennen aus und musste mit einer Augenverletzung ins Krankenhaus gebracht werden. Trotzdem konnte das Team Niederlande am Schluss noch Platz 3 erreichen. Zweiter wurde das Team Italien.

Das nächste Motocross der Nationen findet 2019 in Assen (Niederlande) statt.

Fotos: MXON Team Deutschland, MXGP

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