Leser fragen – Experten antworten: Rettung aus sinkendem Fahrzeug

Antwort von Hans-Georg Marmit, KÜS: Zwar passiert es nicht besonders häufig, dass ein Auto in ein Gewässer stürzt, sich vorher mit dem Gedanken auseinandergesetzt zu haben, wie man in einem solchen Fall das Auto schnell verlassen könnte, ist trotzdem sicherlich richtig. Denn, hat man den womöglich harten Aufprall auf dem Wasser heil überstanden, kann man sich durchaus retten.

Nach dem Eintauchen schwimmt das Auto meist noch kurz an der Oberfläche, während durch alle Ritzen Wasser eindringt. Zu diesem Zeitpunkt sollte man rasch versuchen, herauszukommen. Seitenfenster oder Schiebedach sind mögliche Ausgänge. Haben sich alle Insassen abgeschnallt, versucht man die Fenster zu öffnen. Funktioniert die Fensterheber-Elektrik nicht mehr, müssen die Scheiben mit einem harten und spitzen Gegenstand zertrümmert werden – hier hilft es, einen Notfallhammer im Auto zu haben. Fahrer und Beifahrer sollten nach Möglichkeit gleichzeitig und mit dem Kopf voran aussteigen.

Lassen sich die Türen öffnen, entflieht man dort am schnellsten. Aber Achtung: Befinden sich Personen auf dem Rücksitz, sollte man die Türen insbesondere bei einem dreitürigen Auto keinesfalls öffnen, sonst dringt das Wasser sehr schnell ein und die hinteren Passagiere kommen womöglich nicht mehr raus. Kinder sollten zuerst hinausgeschoben werden.

Dass man am besten entflieht, wenn das Auto bereits versunken ist, ist übrigens ein Mythos. Zwar lassen sich die Türen wegen des Druckausgleichs dann leichter öffnen, doch bis dahin ist der Sauerstoff längst knapp, außerdem verliert man unter Wasser zu leicht die Orientierung.

Text: Hanne Schweitzer/SP-X

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