Peru- Dakar 2019: Kürzer, billiger, trotzdem spannend?

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Da die zweite Hälfte der SiLkway-Rallye bis nach China gecancelt wurde, fehlt vor allem den finanzstarken Teams die letzte, ultimative Vorbereitung auf die nächste Dakar. So sie denn stattfindet. Der aktuelle Stand im finanz- politischen Poker zwischen Veranstalter ASO (Amaury Sport Organisation, Frankreich) scheint aber zu Hoffnung zu tendieren.

Wirtschafts- und Tourismus-Ministerium von Peru haben offensichtlich ihr Placet gegeben, denn ASO hat extra dafür ein neues Konzept entwickelt. Um die Veranstaltung explizit in Peru zu fahren, hat ASO das Zeitfenster stark verändert: Start am 06.Januar, Ende am 17. Januar, beides in Perus Hauptstadt Lima am Pazifik. Eine Schleife von insgesamt etwa 5.000 Kilometern Länge mit etwa 3.000 KM Wertungsprüfungen ist auf 10 Tage verteilt. Haupt-Tatort werden die westlichen Kordilleren sein, die ja bis an das Gestade des Pazifiks reichen.

70 Prozent Sandanteil verspricht die Organisation, weiter im Südosten des Landes in und um Arequipa, werden auch Schotter- und Felsstrecken anzutreffen sein. Die Route: Lima-Pisco-San Juan de Marcona-Arequipa-Moquegua (Marathon-Etappe ohne Service)-Tacna (Marathonetappe) Arequipa-RUHETAG am 12.01.19-San Juan de Marcona- zusätzlich auch als Rundkurs-Pisco (Rundkurs)-Lima. Die westlichen Kordilleren zwischen Pazifik und den Anden weisen enorme Dünen- und Sandtäler auf, die dann wohl auch über das Klassement entscheiden werden. Das Thema Algerien als Alternative für 2020 angedacht, ist noch nicht vom Tisch, zumal ASO und offizielle Stellen und Behörden im nordafrikanischen Land derzeit im Gespräch sind. Doch ganz so einfach ist die Alternative wohl eher nicht, da Algerien rundum an politisch instabile und unruhige Länder grenzt: Libyen, Mauretanien, Mali, Niger.

Und: Ob das relativ arme Land die finanziellen Forderungen der auf Gewinnmaximierung gedrillten ASO (Chefin: die alte Dame Amaury höchstpersönlich) stemmen kann, darf erstmal bezweifelt werden. Jedenfalls hat Rallye-Direktor Etienne Lavigne (der jahrelang als Privatier, auch als Werksfahrer die Dakar recht erfolgreich bestritten hat und also weiß, wovon er spricht) genaue Vorstellungen, wie erstmal der Peru- Dakar auf die Füße geholfen wird. Welchen sportlichen oder gar wirtschaftlichen Stellenwert die nächste Dakar dann haben wird, darüber kann nur spekuliert werden. Denn das ist auch abhängig davon, welche Teams – vor allem finanzstarke – sich daran beteiligen, schließlich sind die Startgelder ein fester Bestandteil der ASO-Einnahmen. Wir haben an dieser Stelle das ein- oder andere Mal angeschnitten, wie sinnvoll solche Veranstaltungen überhaupt sind. Da aber in den besuchten und ausrichtenden Ländern Millionen Besucher in und an die Prüfungsstrecken pilgern und Hotels und Geschäfte davon profitieren, darf das durchaus als Hinweis auf Erfolg gesehen werden. Noch hat ein Sieg bei der Dakar einen enorm hohen Marktwert.

Wenn alle Verträge in trockenen Tüchern sind, beginnt die Phase der Einschreibungen für die Teams und die Akkreditierungen für die Journalisten. Wir bleiben dran für Sie!

Text: Frank Nüssel/CineMot
Quelle und Bilder: marathonrally.com, Schekahn, Serradoni, Teams

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