Buchtipp – Nöstlinger: Glück ist was für Augenblicke

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Der Gurkenkönig, die feuerrote Friederike, das Austauschkind, Rosa Riedl Schutzgespenst und andere: Die Welt in den Kinderbüchern der Christine Nöstlinger ist nicht heil. In den siebziger Jahren, als die gar nicht heile Welt im Kinderbuch salonfähig wurde, war das ein Klima, in dem Nöstlingers Bücher populär wurden. Aber: Die Österreicherin, die am 18. Juni 2018 mit 81 Jahren gestorben ist und deren Tod erst viel später öffentlich bekannt gegeben wurde, blieb auch weit über dieses Jahrzehnt erfolgreich.

Stets hat sie es verstanden, in ihr Werk eine gute Portion Humor einfließen zu lassen. Immer angemessen, nie deplatziert – dazu gehört viel Fingerspitzengefühl, dazu gehört sicher auch eine klare innere Haltung. CHristine Nöstlinger mag sich die Haltung des wütenden Kindes – das sagte sie mal über sich – lebenslang bewahrt haben.
br>Ihr eigenes Leben ließ sie 2013 in einem Buch Revue passieren. Glück ist was für Augenblicke – ein präziser Blick auf ihr eigenes Leben. Manche Passagen sollte man ruhig mehrmals lesen – nicht, weil man sie nicht auf Anhieb verstünde, sondern weil sich der hintergründige Humor und der Ernst dahinter erst dann wirklich erschließen.

Christine Nöstlinger: Glück ist was für Augenblicke. Residenz Verlag; 23,50 Euro.

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