Timo Bernhard: Vom Nordschleifen-Rekord auf die Sprintstrecke

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ADAC GT Masters-Debüt, Start bei den 24h von Le Mans im Porsche 911 RSR, Rekordrunde auf der Nürburgring-Nordschleife im Porsche 919 Hybrid Evo und Vorbereitung auf die 24h von Spa mit seinem eigenen Team: Timo Bernhard (37/Bruchmühlbach-Miesau, KÜS Team75 Bernhard) wurde in den vergangenen Monaten nicht langweilig. Nach seinem Nordschleifen-Rekord, der weltweit für Aufmerksamkeit sorgte, kehrt der Porsche-Werksfahrer beim ADAC GT Masters vom 3. bis 5. August in die Eifel zurück.

Während dem zweimaligen Gesamtsieger in Le Mans diesmal das Glück fehlte und der Porsche 911 RSR nach einem Aufhängungsschaden vorzeitig abgestellt werden musste, lief in der Grünen Hölle alles nach Plan. Bernhard gelang mit 5.19,55 Minuten die bisher schnellste je gefahrene Runde auf dem 20,8 Kilometer langen Kurs, der als die schwierigste Rennstrecke der Welt gilt. Die Nordschleife ist mir ja wirklich vertraut. Aber ich habe sie im über 1.000 PS starken 919 Hybrid Evo neu kennengelernt, so der 37-Jährige. Die Runde war schon sehr gut, aber es war nicht einfach, sie so zusammenzubringen. Es war wichtig, alles abzurufen und vollkommen fokussiert zu sein, um sich keine Fehler zu erlauben. Auch die körperliche Anstrengung wegen der Fliehkräfte war sehr hoch. Aber wir haben uns gründlich vorbereitet und sind den Rekordversuch angegangen wie ein Rennwochenende.

In der zweiten Jahreshälfte konzentriert sich Bernhard auf Einsätze im Porsche 911 GT3 R. Bei den bisherigen drei Rennwochenenden sprang Platz vier auf dem Red Bull Ring als bestes Ergebnis heraus. Mir war von Anfang an klar, dass es eine Umstellungsphase gibt, sagt Bernhard, der in den vergangenen zehn Jahren überwiegend in Le-Mans-Prototypen unterwegs war. Es gibt Fahrer, die starten fast an jedem Wochenende in einem GT3-Rennen. Das darf man nicht unterschätzen. Da fehlt mir sicher noch ein wenig die Praxis.

Die bisherigen Rennen hatten für Bernhard und Teamkollege Kévin Estre (29/F) Höhen und Tiefen: In Oschersleben hatten wir etwas Pech. Dort waren wir im Qualifying solide unterwegs. Im ersten Rennen lag ich auf Platz sechs und wurde dann rausgedrückt, Position sieben im zweiten war aber schon okay. In Most war dagegen komplett der Wurm drin. Wir haben anschließend das Wochenende analysiert und einige Sachen herausgefunden, die nicht funktioniert haben. Dadurch haben wir extrem viel gelernt. Auf dem Red Bull Ring waren wir dann das ganze Wochenende über wirklich gut. Im ersten Rennen wurden wir auf P4 bester Porsche, im zweiten lagen wir auf Platz sieben, als sich Kévin gedreht hat. Das kann natürlich mal passieren.

Eine Leistungssteigerung erkennt Bernhard auch beim zweiten Porsche 911 GT3 R seines Teams, der von Klaus Bachler (26/A) und Adrien de Leener (29/B) pilotiert wird: Die Steigerung gegenüber 2017 ist enorm. Klaus macht einen sehr guten Job und hat Adrien richtig geholfen. Im Gegensatz zu uns hatten sie in Most ein gutes Wochenende und hätten fast Punkte geholt. Obwohl das Leistungsniveau im ganzen Feld gestiegen ist, liegt das Auto jetzt deutlich weiter vorn. Es würde mich freuen, wenn es mit Punkten klappen würde.

Der zweimalige WEC-Champion möchte bei seinem Auto den Schwung von Spielberg in die nächsten Rennen mitnehmen: Unsere Performancekurve ging dort steil nach oben. Das hat mir gut gefallen. Deswegen bin ich zuversichtlich für die nächsten Rennen. Der Nürburgring und Hockenheim sind traditionell gute Strecken für den Porsche. In Zandvoort und auf dem Sachsenring bin ich schon ewig nicht gefahren. In Zandvoort hat Kévin jedoch bereits mit dem Porsche gewonnen, der Sachsenring ist dagegen eine Strecke, die dem Auto bisher nicht so lag. Wir arbeiten hart daran, in der zweiten Saisonhälfte vorn dabei zu sein. Unser Ziel ist ganz klar das Podium – und vielleicht noch ein bisschen mehr.

Quelle und Bilder: ADAC

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