Buchtipp – Katzer: Soweit der Akku reicht

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Sie sind wohl die Ersten, die das ganz große Wagnis mit elektrifizierten Fahrrädern eingegangen sind: durch die Mongolei nach China zu fahren. Denis und Tanja Katzer leben und radeln nach einem Motto, das ehedem Albert Einstein geprägt hatte: Das Leben ist wie Fahrrad fahren: um die Balance zu halten, musst Du in Bewegung bleiben.

Das Buch mit gut über 200 Seiten zeichnet sich durch detailreiche Texte und exzellente Fotos aus, die quasi Lust auf mehr generieren. Der lange Weg durch Wüsten, über kahle Hochebenen und eisige Gebirgskämme war strapazenreich: Hitze und Kälte, Regen und Smog laugten den Körper aus, was durch faszinierende Erlebnisse mit Menschen und Landschaften wieder wett gemacht wurde. Treuer Begleiter war stets ihr weißer Schäferhund Ajaci, der in einem der beiden Fahrrad-Anhänger Platz genommen hatte. Über die Schwierigkeiten der Vorplanung schreiben beide Autoren genauso akribisch wie über die historischen Details der besuchten Orte und über Begegnungen mit den Menschen. Für ein solches Abenteuer, das sich über zig Monate lang erstreckt, muss man nicht nur geboren, man muss konditionell hoch belastbar sein, über viele Antennen zur Wahrnehmung der reichen Eindrücke verfügen. Die beiden Abenteurer haben die lange Tour gut überstanden, da sie eine realistische Professionalität haben walten lassen, ohne die ein solches Unternehmen nicht machbar ist…

Überraschungen gibt es immer noch genügend. Katzers lebendige Erzählkunst führt dazu, dass man das Buch gar nicht gerne aus der Hand legt, sondern sich am liebsten gleich auf den Weg macht, um das nächste große Abenteuer anzugehen.

Tanja und Denis Katzer: Soweit der Akku reicht. Delius Klasing Verlag; 22,90 Euro.

Text: Frank Nüssel

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