Turbulentes Wochenende für die KÜS-Teams: Bangen, Hoffen und Erleichterung beim 24h-Rennen

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3
Foto 4

Was für ein Wochenende für die Teams mit KÜS-Beteiligung beim größten Rennen der Welt, dem 24-Rennen auf dem Nürburgring. Der Porsche 911 GT-3 R des KÜS Team75 Bernhard und der Audi TT von KÜS-Prüfingenieur Rudi Speich standen mehr als einmal im Fokus des Geschehens. Eine ganze Skala voller Gefühlswelten war dabei in dem großen Topf der Emotionen: Von Zuversicht, Hoffnung, über Schock, Bangen bis schließlich hin zu purer Erleichterung. Dieses Mai-Wochenende auf der Nordschleife werden die KÜS-Teams so schnell nicht vergessen.
Die größte Sorge galt dabei lange dem persönlichen Wohlergehen von KÜS-Prüfingenieur Rudi Speich aus Linz. Nachdem der giftgrüne Audi TT des Teams von Rudi Speich und seinem Partner und Fahrerkollegen Rudi Waschkau nach einem schweren Unfall beim VLN-Rennen Nummer zwei schwer beschädigt und erst auf den letzten Drücker wieder fertig gestellt war, folgte im freien Training am Tag vor dem Rennstart der nächste Nackenschlag.

Nach einem schweren Unfall im Streckenabschnitt Flugplatz herrschte zunächst Entsetzen beim Betrachten der Bilder. Das Fahrzeug wurde dabei völlig zerstört, an einen Renneinsatz war nicht zu denken. Bange Stunden, nachdem der Fahrer zunächst zum Check in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht worden war. Rudi Speich ließ ausrichten, es gehe ihm gut. Inzwischen ist er, dem wir von dieser Stelle aus alles Gute wünschen, wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Sehr gut sah es lange Zeit für das KÜS Team75 um Le-Mans-Sieger und Langstrecken-Weltmeister Timo Bernhard aus. Bei seiner 24h-Rennen Premiere landete der Bernhard-Porsche nach turbulentem Rennverlauf auf dem 21. Rang unter 150 Fahrzeugen. Dabei wäre weitaus mehr möglich gewesen. „Wir wurden unter Wert geschlagen“, hieß es am Ende. Sogar ein Podiumsplatz schien während des Rennverlaufs gegen die starken Werks-unterstützten Teams von Porsche, Mercedes-AMG, BMW, oder die Privatteams von Ferrari, Aston Martin oder der Scuderia Cameron Glickenhaus in Reichweite zu sein. Aber ein Problem ohne Fremdeinwirkung an der Aufhängung des Porsche 911 GT-3 R erzwang in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine einstündige Zwangsunterbrechung.

Die vier Piloten der Mannschaft, Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister, Michael Christensen und André Lotterer sowie Porsche Young Professional Matteo Cairoli, die sich bis dahin beständig in den Top Ten gehalten hatten, waren gezwungen, danach eine Aufholjagd zu starten. Diese wurde durch den einsetzenden Regen extrem erschwert. Dennoch lag der Bernhard-Porsche nach der Reparatur-Phase bald wieder im Bereich der Top Twenty. Alle Piloten wie auch die Mechaniker-Crew in der Box machten einen fehlerfreien Job.

Kein Wunder, dass Teambesitzer Timo Bernhard nach Gesamtrang 21 nach dem Rennen feststellen konnte: „Ich bin richtig stolz auf meine Truppe. Wir haben das Rennen durchgezogen, hatten eine Riesenperformance. Im Trockenen lagen wir zwischendurch irgendwo zwischen Position fünf und sieben. Nach der Reparatur, als der Regen einsetzte, waren wir das schnellste Auto. Es ging in Richtung Podium. Dann kam die Rennunterbrechung durch die Rote Flagge. Im Nachhinein ist ein bisschen Wehmut dabei, weil es für uns ein Riesenergebnis hätte werden können. Ein Riesendank an das ganze Team, an die vier Fahrer und meine Eltern, die mit dazu beigetragen haben, dass wir uns in diesem Feld so beweisen konnten.

Rund um die Nordschleife machten insgesamt 210.000 Zuschauer die 46. Auflage des 24h-Rennens in der Eifel erneut zu einer großen Sause und zur PS-Party. Daran konnten auch der Starkregen, der ab der Nacht hernieder prasselte und der Nebel, der zur Rennunterbrechung führte, nichts ändern.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Oliver Kleinz

Scroll to Top