Nachgereicht: Technik-Pech bei Qatar-Rally für Al Attiyah

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Es ging vier Tage rund um Doha, die Hauptstadt des arabischen Emirats Qatar. Sand, Steine, Staub… Wüste und gefürchtete Dünen. Favorit war, wie auch schon in den Vorjahren, der einheimische Qatari Nasser Al Attiyah. Heimspiel also? Die Kombination aus dem vieldekorierten Fahrer, seinem kongenialen Beifahrer Mathieu Baumel und dem bärenstarken V8 Motor im Hilux-Pickup des Toyota Gazoo Rallye Teams aus Südafrika schien unschlagbar, zudem wurde dem Qatari Dakar-Exsieger Giniel de Villiers aus dem gleichen Team und auf identischem Fahrzeug von Teamchef Glyn Hall zur Seite gestellt. Die ersten vier Tagesetappen wurden von Al Attiyah gewonnen. Als es in den fünften und letzten Tag ging, sah alles noch bestens aus, zumal der einzig echte Verfolger, Jakub Przygonski auf dem JCW-Mini, bereits 12 Minuten Rückstand hatte. Dann ging es Schlag auf Schlag: erst flog de Villiers über eine Kuppe, setzte so hart auf, dass es seinem Copiloten Howie die Rücken- und Nackenwirbel verschob.

Die starken Schmerzen führten zur Aufgabe des Teams. Kurz danach, fast schon in Sichtweite des Ziels in Doha, blieb der Hilux von Al Attiyah einfach stehen. Aufgabe. Der Hilux lief auch auf den letzten Kilometern wie ein Uhrwerk, nichts, aber rein gar nichts, deutete auf einen Schaden hin, so Glyn Hall, der ebenso konsterniert war wie das gesamte Team. Umso brachialer und bitterer dann der zweifache Ausfall, den es so noch nie bis dahin gegeben hatte.

Im Service Camp in Doha fanden die Rallye-Mechaniker dann schnell die Ursache: die Trockensumpfschmierung war lahmgelegt, ein mechanisch-hydraulischer Schaden also. (technische Kurzerklärung des Chronisten: Für Sport- und Rennfahrzeuge wurde die Trockensumpfschmierung entwickelt, ebenso für Groß- und Flugmotoren. Ein internes System aus einer Absaug- und einer Druckpumpe ermöglicht die Weglassung einer Ölwanne, was wiederum Pantschverluste verhindert und konstanten Öldruck generiert).

Gut, dass dieser Schaden hier und nicht bei der 2019er Dakar passiert, nun können und müssen wir da Verbesserungen einbringen, meinten Fahrer und Teamchef unisono.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Toyota Gazoo

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