Buchtipp – Kleist/Buchholz: Fundstücke. Aus 60 Jahren SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK

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Klaus Groth avancierte rasch zum Frauenliebling. Ludwig Harig zeigte sich dem Ansinnen, einen Film über ihn zu drehen, ganz und gar bodenständig und keineswegs zickig-abgehoben. Und Peter Scholl-Latour hatte mal richtig Zoff mit dem Intendanten.

Ein Moderator, ein Schriftsteller, ein Sachbuchautor: Drei Beispiele von vielen, die zeigen, wie vielschichtig das sein kann, was man salopp Radio-Machen nennen kann. Der SAARLÄNDISCHE RUNDFUNK hat sein Archiv um Geschichte und Geschichten geöffnet, und die (ehemaligen) Mitarbeiter als Schatzgräber sind fündig geworden.

Na gut, aber ist das nicht alles Zeug von gestern und sowieso nur lokal sehr begrenzt interessant? Klare Antowrt: Nein.

Denn: Die Fundstücke, wie der Titel zu Recht heißt, zeigen, dass hinter den Radioprogrammen Menschen stehen. Man sieht sie nicht, das liegt in der Natur des Mediums und klingt banal. Die Tatsache kann aber auch zu der unbewussten Annahme führen, dass die Menschen hinter dem, was man hört, beim Hören aus dem Bewusstsein geraten. Und: Sie stellen den Informationsauftrag heraus, gerade in Zeiten, in denen der umfangreichere Wortbeitrag eher die Ausnahme und etwas mehr Musik eher die Regel ist. So stellt sich exemplarisch dar, dass der Rundfunk, der umgangssprachlich auch Mundfunk genannt wird, sehr spannend und lebendig sein kann. Und schließlich liest sich das alles informativ, aber auch amüsant: Die Menschen hinter dem Mundfunk bringen vieles im guten Sinne zustande. Aber manches geht auch schief, was hier nicht verschwiegen wird. Das ist lustig, aber zum Glück nicht lachhaft.

Thomas Kleist/Axel Buchholz: Fundstücke. Geistkirch Verlag; 32 Euro.

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