Kia Ceed: Koreaner mit deutschem „Pinselstrich“

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3

Koreanischer Kompakter mit deutschem Pinselstrich: Gezeichnet vom Designer-Chef Peter Schreyer, der den Autos von Kia und der Konzerntochter Hyundai eine vollkommen neue optische Identität verpasst hat, bringt Kia jetzt die dritte Generation des Ceed auf den Markt. Der hat zwar etwas verloren (das Apostroph hinter dem zweiten „e“ in der Namensgebung), aber er hat umso mehr gewonnen: An schmuckem Outfit, sportlichem Auftritt, mehr Platz, einem erweiterten Motorenangebot und zahlreichen neuen Assistenz-Systemen. Der Ceed, (früher cee’d), dessen Markteinführung noch ein paar Monate dauern wird, wird eine weitere, interessante Variante im großen Angebot der Kompaktmodelle werden.

Mit etwa 10.000 verkauften Einheiten ist der Ceed Inhaber der „Silbermedaille“, um im derzeit angesagten olympischen Sprachgebrauch zu bleiben, bei den Absatzahlen der Koreaner. In der internen Verkaufsliste steht er auf Platz zwei. Und beim Hersteller verspricht man sich mit der dritten Generation eine weitere Steigerung der Verkaufsrate in einem hart umkämpften Marktsegment.

Die Schreyer-Handschrift ist beim Ceed nicht nur unverkennbar, sie nimmt dem kompakten Koreaner auch Vieles von seiner angestaubten bisherigen Erscheinung. Dazu gehören neben der jetzt üblichen Frontpartie mit der „Tigernase“ beispielsweise LED-Leuchteinheiten hinten wie vorn. Auch der Blick von der Seite mit zwei angedeuteten leichten Karosserie-Eingreifen hat etwas Schwungvolles. Aber was wäre die schöne frische Optik ohne neuen Schwung und Vorteile für den Kunden im Innenraum, beim Antrieb und den Platzverhältnisse. Zunächst stellten die Koreaner ihr neues Familienmitglied einer Standpräsentation im Münchener Norden vor. Fahreindrücke kommen also noch.

Gegenüber dem Vorgänger ist die dritte Generation um zwei Zentimeter auf 1,80 Meter gewachsen. Auch der Radstand (2,65 Meter) hat ebenso wie die Breite etwas zugelegt. In der Summe bedeutet das bei kluger Raumausnutzung des Chassis mehr Platz für die Insassen, dadurch mehr Sitzkomfort und auch ein größeres Volumen für mitgeführtes Gepäck. Wie die meisten seiner Konkurrenten biete er kurze Karosserieüberhänge und erweckt dadurch den Eindruck größerer Proportionen. Der Gepäckraum nimmt jetzt 15 Liter mehr auf als vorher, das sind 380 Liter.

Im Interieur hat Kia kräftig Hand angelegt: Chrom-umrandete Luftauslässe, ein bis zu acht Zoll großes Display des Touchscreen-Monitors aber auch noch ein paar klassische analoge Bedien-Einheiten sind klug miteinander zu einem Gesamtbild und einer funktionellen Einheit verwoben worden. Kräftig zugepackt haben die Koreaner bei den Assistenzsystemen: Erstmals gibt es für den neuen Ceed einen Stauassistenten, der das Auto nicht nur in der Spur hält, sondern auch bremst, beschleunigt, und sich am vorausfahrenden Fahrzeug orientiert. Optional sind „Assis“ wie Abstandsradar, Querverkehrswarner, Toter-Winkel-Assistent oder ein System, das das Einparken halbautomatisch erleichtert. Zur Serienausstattung gehören Abblend-Assistenten und Notbremsen bei Aufprallgefahr.

Den Antrieb besorgen Benziner von 100 PS (1,4-Liter-Saugmotor), 120 PS (Einliter Turbo) und ein neuer 1,4-Liter-Turbo mit 140 PS. Dem Selbstzünder bleibt Kia dem 1,6 Liter-Diesel mit 115 PS oder 136 PS treu. Preise nennt Kia noch nicht. Die jetzige Basis-Variante beginnt bei knapp 15.000 Euro. Zu Beginn wird eine fünftürige Limousine in den Markt eingeführt, darauf soll der Kombi folgen. Weiteres wäre noch im Bereich der Spekulation.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Kia

Scroll to Top