Dakar 2018: Jeder in der Spitze hat mal eine Pechsträhne

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Nein, es ist noch immer nicht klar, WER die heurige Dakar-Rallye gewinnen wird. Zwar hält sich Sainz noch recht wacker an der Spitze, aber nun ist wieder Peterhansel hinter ihm. Der Grund: Nasser Al Attiyah, bisheriger Vize, hatte einen Schaden links hinten an seinem Toyota Gazoo-Hilux, der erst im Zwischenbiwak richtig diagnostiziert wurde. Die Reparatur kostete ihn über eine halbe Stunde, womit er wieder, praktisch im Stand von Peterhansel überholt wurde und nun an 3 liegt.

Team-Kollege Giniel de Villiers brachte den 2. Tagesplatz heute in Belén (Argentinien) sauber in trockene Tücher. In Lauerstellung nicht nur er, sondern immer noch Kollege Ten Brinke auf dem 3. Gazoo-Hilux. Wie weit nun die Teamorder auf Attacke ausgegeben wird, muss Glyn Hall, der Teamchef klar machen, da nur noch 3 Prüfungen anstehen. Derzeit turnt man wieder mal durch Dünen, diesmal die von Fiambala, die mit Kamelgrasbüschen reichlich garniert sind und den Fahrern arge Probleme bereiten.

Vom Team X-raid ist zu berichten, dass Przygonski mit dem JCW-Mini weiterhin geschickt seinen 6. Platz verteidigt, dass zudem noch Terranova, Hirvonen und Garafulic mit von der Partie sind, aber Al Rajhi vom Veranstalter disqualifiziert wurde, weil er mehrere Kontrollpunkte ausließ. Dass sich Sheik Khalid Al Qassimi auf dem einzigen privaten Peugeot 3008 DKR (einer aus dem Vorjahr!) unter die besten 6 im Klassement gefahren hat (Nr. 319), muss mal gelobt werden. Peugeot hat sich im Übrigen verbeten, dass sein Fahrzeug namentlich als Peugeot in der Wertung geführt wird: er taucht unter der Bezeichnung Buggy auf. Schlechter Witz.

Dafür, so der Sandfunk, geht das Gerücht um, dass Al Qassimi die komplette Peugeot-Armada mit Technik und Ersatzteilen übernimmt, wenn das Werksteam der Franzosen im Laufe des Jahres seinen Rückzug vornimmt. Dann, so unsere Spione, sollen die blauen Peugeot-Buggys auf Citroën umfoliert und umgeschminkt werden. Grund: Al Qassimi fährt seit Jahren mit eigenem PH-Team und Citroën-Fahrzeugen in diversen Middle East-Meisterschaften. Mal sehen, wie sich die Sache entwickelt, schließlich sind ja die beiden französischen Marken eng miteinander verbandelt. Volkswagen hat diesen Schritt mit seinen 4 Touaregs nach Ausstieg übrigens damals NICHT vollzogen.

Jedenfalls ist der weiße, inoffizielle Franzosen-Buggy wie der Weiße Hai: schnell und gefährlich für die Anderen. Ob Al Attiyah sich mit dem derzeit 3. Platz zufrieden geben wird, darf bezweifelt werden, aber die Toyotas gehen unverändert stark ins Finale nach Cordoba.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Red Bull, Toyota Gazoo, X-raid

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