Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Kaum ist das neue Jahr eine Woche alt, werden unsere Blicke auch schon auf die nächsten, Richtung weisenden, Ereignisse gelenkt, die in der Automobilbranche anstehen. In Las Vegas und Detroit stehen mit der Consumer Electronics Show (CES) und der North American International Auto Show (NAIAS) derzeit oder Ende des Monats die ersten Bühnen für alles an Innovationen rund um das Automobil und dessen mögliche Zukunft bereit. Mobilität wie sie einmal war, befindet sich auf der Zielgeraden, soll uns dort vermittelt werden.
Ist es da nicht einfach wohltuend, dass man angesichts solcher globaler Gelegenheiten auch noch ganz bewusst einen Blick zurückwirft und Ereignissen oder Kreationen den ihnen zustehenden Raum gewährt? Kurzum: Es müssen nicht immer die großen Messen sein, auf den denen sich Bemerkenswertes rund um das Automobil abspielt. Diese These nimmt jetzt Land Rover zum Anlass, sich eines ganz besonderen Firmenmitglieds zu erinnern, das vor 70 Jahren auf einer Automobilmesse in Amsterdam zum ersten Mal mit seinen Rädern den Laufsteg dieser Welt berührte.

Das renommierte Haus feiert 2018 nämlich sein 70-jähriges Bestehen. Die britische Geländewagen-Marke greift daher mit viel Liebe und Sorgfalt in die Historienkiste. Eines der drei Ausstellungsfahrzeuge, die am 30. April 1948 auf der Amsterdam Motor Show mit ihrer Weltpremiere die Geburt einer Automobillegende begründeten, wird nämlich eigens aus diesem Anlass restauriert.

Dabei bewegen sich die mobilen „Ahnenforscher“ auf durchaus abenteuerlichen Pfaden. Denn nachdem der Ur-Land Rover jahrzehntelang verschollen war, wurde er erst vor wenigen Monaten halb verschollen in einem kleinen Garten unweit des Land Rover-Stammwerks Solihull wieder entdeckt.

Der Verbleib des Land Rover mit dem Kürzel L07 war über viele Jahre hinweg nicht mehr zu rekonstruieren. Ein Rätsel. Nach seiner Weltpremiere 1948 verlor sich in den 1950er Jahren die Spur des Vorserienmodells. Jetzt erst fand man den „Urahnen“ in einem ziemlich heruntergekommenen Zustand in einem Schrebergarten wieder. Die Experten von Jaguar Land Rover Classic gingen nun, nachdem die Identität des Fahrzeugs zweifelsfrei gesichert war, an die Restaurierung des 70 Jahren alten Prototyps. Seine Eigenheiten sollen dabei bewahrt werden. Genauso die Patina des überraschenden Gartenfunds und seine 1948 aufgebrachte Lackierung in Light Green.

Es sind diese kleinen Begebenheiten am Rande, die ein neues Autojahr erst so richtig interessant erscheinen lassen. Nicht allein die großen Rush-and-Glimmer-Shows in Las Vegas, Detroit oder woanders bereichern alle, denen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Automobils am Herzen liegen.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.
Ihr Jürgen C. Braun

Scroll to Top