Dakar 2018: Toyota Gazoo benennen als Erste ihre Teams

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Die drei stärksten Hersteller Peugeot, Mini und Toyota Gazoo haben bisher eisern geschwiegen, wenn es um Fahrerteams und technische Änderungen ging. Nun haben die Südafrikaner um Teamchef Glyn Hall ihrerseits den Bann gebrochen, als Erste. Sie starten mit identisch präparierten Toyota Hilux-Pickups, die mit neuer Karosserieform aufwarten und in diesem Modell zum ersten Mal einen Mittelmotor (!)implantiert haben. Es ist der bewährte, starke V8-Benziner ohne Turbo. Er ist nach dem neuesten geltenden FIA-Reglement für Cross Country-Meisterschaften aufgebaut und hat nun einem 38 Millimeter Luftmengen-Begrenzer. In diesem Punkt hatte es bei der 2017er Dakar zwischen Peugeot und Toyota etliche Differenzen gegeben. Auch das Fahrwerk wurde neu angepasst und modifiziert. Teamchef Hall hat die Devise ausgegeben, dass unbedingt ein Gesamtsieg her muss, noch bevor Hauptrivale Peugeot sich Ende 2018 aus der Szene verabschiedet.

X-raid und Peugeot haben ihre Teams noch nicht endgültig öffentlich gemacht, das deutsche Team wartet bis 21. November, wo in Paris die Modell- und Teamvorstellung erfolgen soll, um den Mitbewerbern ja keine Chance zu geben, noch auf Neuigkeiten in Technik und Teams zu reagieren. Für das südafrikanische Gazoo starten nun, wie wir exklusiv erfahren haben: Giniel de Villiers, der die Dakar bereits 2009 gewonnen hatte (auf Touareg), mit Dirk von Zitzewitz. Ein jahrelang eingespieltes erfolgreiches Gespann.

Team 2 wird mit Nasser Al Attiyah gebildet, der mit Mathieu Baumel antritt, beide haben soeben den FIA Cross Country Worldcup zum 4. Male gewonnen. Bei der letzten Dakar fielen sie frühzeitig aus, nachdem sie gut in Führung lagen. Da ist also noch eine Rechnung offen. Neu bei Gazoo ist das Duo Bernhard Ten Brinke, ein holländischer Bau- Großunternehmer, der seit Jahren viel Erfahrung bei Wüstenrennen sammeln konnte, konditionell bekannt stark ist und bereits bei der Dakar 2017 mit einem Toyota Hilux sehr gut unterwegs war. Ihm zur Seite nimmt der derzeit wohl erfahrenste Co-Pilot, Michel Perin, Platz. Eine Kombination, die den offiziellen Favoriten (Peterhansel, Loeb, Al Attiyah, Roma etc.) die Suppe richtig versalzen könnte. Pikant ist auch, dass bei Toyota mit Ten Brinke und Al Attiah zwei ehemalige, nunmehr Ex-Fahrer von X-raid antreten, die zur Konkurrenz übergelaufen sind.

Das neue Hilux-Konzept wurde auch unter der Prämisse entwickelt, dass es gleich nach dem Start in Lima/Peru in die enorm hohen und langen Dünen in den Kordilleren geht, in denen tiefer Weichsand den Motoren die Kräfte regelrecht aus den Zylindern saugen. Ob hier das Prinzip der Benzineinspritzer (wie z.B. bei den V8-Triebwerken von Toyota) oder die Turbo-Technologie (wie bei den 6-Zylinder-Dieseln von Peugeot und Mini) schlussendlich das erfolgreichere Konzept ist, wird sich dort ganz schnell herausstellen und in Platz und Rang ummünzen. Mit dem Mittelmotor-Prinzip hat Toyota zumindest mit Peugeot erstmal gleichgezogen, wie es bei den Mini ausschaut, werden wir demnächst nachreichen.

Eines aber hat Bestand: Start in Lima/Peru ist am 6. Januar 2018, das Ende wird am 20. Januar im argentinischen Cordoba zelebriert.

Text: Frank Nüssel
Quelle: buschtaxi.net
Bilder: MotorPress

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