CD-Tipp – Raabe: Der perfekte Moment …

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Seinen Durchbruch verdankt er ja einem rhetorischen Fremdgeh-Klassiker: Das ist jetzt nicht so, wie Du vielleicht denkst… Ok, das hat Til Schweiger als Axel Feldheim gesagt. In Der bewegte Mann, aber Max Raabe lieferte seinerzeit den Soundtrack im Hintergrund.

Das Kinodebüt der Komödie ist fast 25 Jahre her. Längst ist Max Raabe aus dem Hintergrund in den Vordergrund getreten. Verdient, wie seine neue CD – wieder einmal – beweist.

Anachronismus als Erfolgsrezept – das zeigt der diesmal schon im Albumtitel: Der perfekte Moment wird heut verpennt. Und das im Zeitalter des Diktats permanenter Erreichbarkeit. Chapeau! Und: Sich nicht anstecken lassen von dem, was gerade in zu sein scheint – das durchzieht das Werk wie ein roter Faden.

Hohl beschreibt einen Gemütszustand (keinen Geisteszustand!), den man nicht sonderlich mag, der einen aber doch dann und wann überkommt. Ob er durch einen Park geht, eine Liebeserklärung macht oder über die Tücken einer solchen singt – einmal mehr transportiert er den Klang der Zwanziger gelungen in unsere Zeit. Und was dann und wann ein wenig manieriert klingt, gehört letztlich genau zu diesem Klang.

Den haben renommierte Mitstreiter veredelt. Annette Humpe erweist sich einmal mehr als kongeniale Partnerin im Hintergrund, und auch Peter Plate (Ex-Rosenstolz) fügt sich gut ins Raabe-Universium ein.

Max Raabe: Der perfekte Moment wird heut verpennt. (We Love Music)

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