Im heutigen Buchtipp auf www.kues.de geht es um Berlin-Kreuzberg in den frühen Achtzigern. Zu der Zeit hatte Chris Norman schon eine große Karriere hinter und eine zweite noch vor sich. Als Frontmann der Band Smokie war Chris Norman vom bewährten Autorenteam Nicky Chinn und Mike Chapman mit Hits versorgt worden (Living Next Door To Alice, Don't Play Your Rock'n'Roll To Me), seiner Solokarriere verpasste Dieter Bohlens Midnight Lady den entscheidenden Schub. Okay, dass das ein Titelsong für einen Schimanski-Tatort war, das hat natürlich auch seinen Effekt gehabt.
Das alles täuscht nicht darüber hinweg, dass Chris Norman einfach eine unverwechselbare Stimme hat, der man die 67 Lenze ihres Sängers allenfalls positiv anmerkt. Mit Crawling Up The Wall hat er Ende August ein bisweilen reserviert wirkendes Publikum beim ZDF-Sommer-Hit-Festival begeistert, und nach bewährtem Rezept pendeln auch die weiteren Songs zwischen Gute-Laune-Garantie und einer Extraportion Gefühl. Sun Is Rising, If We Had Wings – wer solide gemachten Poprock mag, kommt hier auf seine Kosten. Das ist so zeitlos wie die Frisur des Sängers und die britische Gelassenheit, die man ihm live ebenso abnimmt wie hier beim Hören des Studioalbums.
Chris Norman: Don't Knock The Rock (Solo Sound)