Es geht langsam aber sicher auf das Ende des 2017er FIA Cross Country Weltcups zu. Nur noch zwei Läufe sind zu bestreiten und Nasser Al Attiyah aus dem Emirat Qatar führt recht kommod das Feld an. Sein Toyota Hilux mit dem V8-Triebwerk geht wie ein Uhrwerk, erlaubt sich keine Zicken und das Fahrer-Beifahrer-Paar Al Attiyah und Chr. Baumel zeigen offenbaren keine Schwächen.
Immerhin zeigen sich in deren Rückspiegel mit schöner Regelmäßigkeit die beiden Verfolger im Gesamtklassement Przygonski/Colsoul auf dem John Cooper Works Mini aus dem Hause X-raid. So auch hier in Polen, wo am Samstag das weite und exponierte Militärareal bei Drawsko Pomerskie zum Schlammbaden einlud. Viel Regen hatte das Terrain nahezu untergehen lassen und nur die Harten kamen in den Garten.
Dass der Qatari nicht nur im tiefen Wüstensand seine Marken setzt, sondern auch im Schlamm, verwunderte doch etwas und zeigt, dass er derzeit zu den drei Weltbesten gehört. Rang 3 ging an den Niederländischen Großbauunternehmer Ten Brinke, der sich auf dem Hilux-Pickup offensichtlich pudelwohl fühlt. V. Vasilyev, früher Stammfahrer bei X-raid, fährt zwar erneut diesen Mini All 4 Racing, gehört aber nicht zum offiziellen X-raid-Team, kam auf Rang 5. Auch Miro Zapletal auf seinem Hummer EVO VII mischte ordentlich mit und durfte sich gute Punkte anschreiben lassen.
Die ganz große Konkurrenz hatte sich zurückgezogen: kein Peugeot, kein Al Radhi, kein Boris Gadasin. Krysztof Holowczyc, mehrfacher Sieger in früheren Jahren hier, bekam auch einen Mini zur Verfügung, lag in den ersten WPs sogar auf Rang 3, hatte dann ein heftiges Radproblem, lief den Service vorzeitig an und bekam neben dem reinen Zeitverlust auch noch eine fette Zeitstrafe aufgebrummt. Technisch wieder fit, gewann Holic prompt die 4. Prüfung, am Ende reichte es nur zu Rang 13. Holic hatte sich ja vor gut 2 Jahren aus der internationalen Rallyeszene verabschiedet. Przygonski festigte mit dem 2. Platz auch den gleichen Rang in der Gesamtwertung hinter Al Attiyah.
Über das Finale des FIA-Worldcups berichten wir zu gegebener Zeit an gleicher Stelle.
Text: Frank Nüssel
Bilder: Teams/Veranstalter
