Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Moderne Autos sind – das werden Sie als Führer, Fahrer oder Besitzer eines Neufahrzeugs mit Sicherheit wissen und auch genießen, mittlerweile mit allerlei Assistenzsystemen der verschiedensten Art ausgestattet. Entweder sie machen das Leben in und mit dem Auto komfortabler oder sie tragen zur Sicherheit der Fahrzeuginsassen bei. Manch einen nervt das ständige Gepiepse, Geblinke oder auch Gerüttele, wenn mal wieder einer der vielen elektronischen Helferlein den Mann (oder die Frau) auf irgendetwas aufmerksam macht, was nicht so ganz in Ordnung ist.

Da gehört ein Navigationssystem, kurz Navi genannt, noch zu den Begleitern, die von uns allen deshalb geschätzt werden, weil sie nur dann auf sich aufmerksam machen, wenn man sie dazu auffordert. Will heißen: Wer kein Ziel eingegeben hat, der muss sich mit den Eventualitäten eines Navis nicht herum schlagen. Denn dass diese „sprechenden Landkarten“ nicht immer unbedingt recht haben müssen, das erfuhr in diesen Tagen ein Lkw-Fahrer, der in der hügeligen und verwinkelten Eifel Richtung Nürburgring unterwegs war.

Ein italienisches Rennteam war unterwegs zum Start auf der Nordschleife. Doch die Reise aus bella Italia zum „Ring“ gestaltete sich problematischer, als das den Teambesitzern wohl recht und lieb war. Zunächst wurde der Sattelzug mit den Autos der Mannschaft umgeleitet, dann kam der Fahrer nicht mehr mit dem Navigationsgerät zurecht. Die Folge war unausweichlich und kündigte sich alsbald an: Am Ende blieb der Sattelzug auch noch in einer Eifel-Serpentine stecken.

Eine Umleitung für die Bauarbeiten auf der Bundesstraße 257 im Landkreis Ahrweiler hatte den Mann hinter dem Lenkrad zur Verzweiflung gebracht. Er wollte mit seinem Riesenbrummi von der Anschlussstelle Wehr auf der Autobahn A61 zum Nürburgring fahren. Auf der Umleitungsstrecke verfuhr er sich jedoch irgendwo im dortigen Niemandsland. Was vielleicht gar nicht so schlimm gewesen wäre, wenn er sich danach nicht auf die Hilfe seines Navigationsgerätes verlassen hätte.

Von diesem wurde er mit seinem mächtigen Straßenschiff über die kleinen Eifelflecken Weibern, Hausten und Langenfeld in Richtung Nürburgring gelotst. Auf der Kreisstraße K14 wischen dem Nettetal und dem Ort Langenfeld war dann endgültig „Ende Gelände“ und er blieb in einer Bergauf-Serpentine stecken. Der Auflieger des Sattelzuges setzte in der ersten Serpentine der kurvenreichen Steigungsstrecke so auf, dass er weder nach vorne noch zurück fahren konnte. Teile der Karosserie gruben sich in den Fahrbahnbelag ein. Nichts ging mehr ohne fremde Hilfe. Ein Abschlepp-Unternehmen musste den Gestrandeten mittels Hebetechnik aus seiner misslichen Lage befreien.

Ob der Brummi dann noch rechtzeitig zum Rennbeginn am Ring eintraf, wurde übrigens nicht übermittelt.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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