Zeichen setzen: Fahr- und Liegerad-Blinker nach neuer StVZO

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HP Velotechnik im hessischen Kriftel, unweit von Frankfurt, stellt Liegeräder her, als Ein- und als Mehrspurfahrzeuge. Einige davon lassen sich handlich zusammenklappen und locker im Kofferraum mittransportieren (www.kues.de vom 07.08. und 16.08. 2014).

Auf der Kult-, Trend- und Fachmesse Eurobike in Friedrichshafen 30. August bis 02. September 2017) hat sich HP eines technischen Mankos bei diesen Liegerädern (und überhaupt: auch bei Fahrrädern) angenommen und bringt eine Lösung namens WingBling mit: eine Blinkanlage, die nach der zum 01. Juni 2017 gültigen Straßenverkehrsordnung (StVZO) konstruiert und genehmigt ist. Um als Radler im Straßenverkehr sicher wahrgenommen zu werden, müssen eindeutige Zeichen gesetzt werden beim Abbiegen und bei Spurwechseln. Die Blinker fürs Velo sind also eine klare Notwendigkeit, waren bislang aber nicht zugelassen. Die WingBling-Anlage von HP besteht aus einer schlanken Frontkonstruktion verbunden mit flügelähnlichen Auslegern mit den Blinkeinheiten, in der Mitte der Anlage liegt der Frontscheinwerfer. Am Heck des Velos bilden die hell leuchtenden Blinker mit Rück- und optionalem Brems-Licht eine in sich komplette Beleuchtungsgruppe. Die technischen Anforderungen dieser Anlage orientieren sich dabei an Standards, die für Kraftfahrzeuge gelten. Zurzeit ist das WingBling-System allerdings nur für Drei- und Vierräder erlaubt, das heißt: nur für Mehrspurfahrzeuge. Die Sicherheit für alle Verkehrsteilehmer steige jedoch weiter, wenn auch alle Velos damit ausgerüstet werden könnten. Mit dem einfach vom Lenker aus zu bedienenden Fahrtrichtungsanzeiger könnten so manche Velofahrer ganz komfortabel zur korrekten Spurwechselanzeige motiviert werden, so das Unternehmen.

Das neue WingBling-System kann bei Neufahrzeugen direkt ab Werk geordert werden, aber auch ein nachträglicher Einbau ist möglich, dann jedoch nur von speziell geschulten Fachkräften. Als Stromquelle für Fahr-, Blink- und Bremslicht dient bei den Pedelec-Modellen der Bord-Akku, bei den anderen ein Batteriesatz. Als Nachrüst-Kit kostet WingBling 399 Euro. Ein zwar etwas happiger Preis, aber dafür gibt es weniger gefährliche Fehler und Missverständnisse im Straßenverkehr. Das sollte den Velofahrern eigentlich die Investition wert sein…

Text: Frank Nüssel / CineMot

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