Mercedes steigt aus DTM aus

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Zugegeben: Die Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) ist ein Zuschauer-Magnet. Live haben die Besucherzahlen die der Formel 1 bereits zeitweise überholt und im TV haben sich die gut 500 PS starken Prachtkerle an den Wochenenden mit je zwei Rennen zum Dauerbrenner gemausert. Mit von der Partie sind einige Fahrer-Heroen der Formel 1 aus diversen Ländern, die für entsprechendes Interesse sorgen. Zudem ist der Marken-Dreikampf derzeit so entbrannt, dass richtig Spannung in die Serie kommt: Bei nahezu jedem Rennen ist entweder Audi, BMW oder Mercedes vorne.

Dennoch: Die allgemeine und spezielle Diskussion um Kraftstoffverbrauch, Umweltbelastung durch Verbrennungsmotoren und die enormen Kosten der DTM haben da durchaus Alternativen entstehen lassen. Die Formel E mit Batterie-elektrisch betriebenen Motoren, gegründet am 13. September 2014, kommt langsam in die Gänge. Rund 20 Fahrer, darunter ehemalige Formel 1- und Sportwagen-/GT-Fahrer von Rang und Namen. Dass etwa zur Hälfte des jeweiligen Rennens die eingesetzten Rennwagen wegen nachlassender Batterieleistung ausgetauscht werden gegen solche mit voller Akkuleistung, ist ein spezielles Merkmal dieser Motorsportart. Dieser Boxenstopp ist ebenso Pflicht wie in der DTM der Reifenwechsel.

Die Teams: Audi Sport Abt-Schaeffler, Virgin Racing, Faraday Future Dragon Racing, Mahindra Racing, MS Amlin Andretti, Next EV Nio, Formula-e-Team, Panasonic Jaguar Racing, Renault- e Dams, Techeetah, Venturi. Spätestens ab 2019 stoßen nun noch Mercedes (nach Aufgabe des DTM-Engagements) und BMW dazu. Ein recht markanter Trend also, den die im Formel- und Tourenwagensport seit langen Jahren bewährten Autohersteller realisieren. Die Rennen finden an nur einem einzigen Tag statt, wobei Training und Qualifying inklusive an dem Tag laufen.

Der diesjährige Formula E-Weltmeister heißt Lucas di Grassi, stammt aus Brasilien und fährt für das Audi-Schaeffler-Team. Die Umweltfreundlichkeit dieser Elektroautos wird auch dadurch dokumentiert, dass die meisten Strecken in Städten liegen. Da sich gerade in Deutschland zurzeit einiges in Richtung Elektromobilität bewegt, wird dieser Serie ein nicht geringer Zukunftserfolg zugeschrieben, zumal die Elektro-Partner zu den innovativsten Komponentenherstellern der Automobilindustrie zählen. Was schlussendlich aus der so beliebten DTM werden wird, steht noch in den Sternen. Wir erinnern uns, dass Toyota/Lexus noch vor gut zwei Jahren eine Teilnahme in der DTM befürwortete. Danach hat man nichts mehr aus Köln oder Japan dazu vernommen. Derzeit scheinen aber Audi und BMW keine großen Ambitionenen erkennen lassen, wie es bei ihnen weiter geht, zudem ist Audi bereits in der Formel E sehr erfolgreich unterwegs.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Schaeffler, Veranstalter

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