CD-Tipp – Maffay: Erinnerungen

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Aktuell ist er wegen seines sozialen Engagements in die Kritik geraten – zu der er souverän öffentlich Stellung bezieht. Souverän darf man auch Peter Maffays neue CD nennen, die – genau genommen – so neu nicht ist, sondern nur eine Zusammenstellung bekannter Titel.

Der Untertitel Die stärksten Balladen macht deutlich, um welche Songs es da geht. Dabei verdienen drei Titel, neu aufgenommen 2010, insbesondere eine nähere Betrachtung: Josie bescherte ihm 1975 einen typischen Sommerhit. Ein gefühlvoller Schlager. Ein Jahr später brachte ihn Und es war Sommer mancherorts auf den Radio-Index. Wer den Text aufmerksam hört, weiß warum – heute würde sich vermutlich niemand mehr groß darüber aufregen. Die Zeiten ändern sich, und mit ihnen das gesellschaftliche Klima.

Den Imagewechsel vom Schlagerstar in Richtung Deutschrock vollzog er 1979 abrupt. Für die Langspielplatte Steppenwolf schrieb Volker Lechtenbrink Texte, der seinerseits gerade mit Liedern jenseits des öligen Wohlklangs Furore machte. Der Neustart brachte Peter Maffay nicht nur den Preis der Deutschen Schallplattenkritik ein, sondern auch einen Chart- und Verkaufserfolg (So bist du). Drei Meilensteine einer fast 50-jährigen Karriere, die hier wieder aufgegriffen werden. Auch aus einer Zeit, die der spätere Maffay durchaus vergessen ließ.

Die vierte Neuaufnahme, Eiszeit, Original 1982, war seinerzeit nur folgerichtig nach erfolgreicher Neuorientierung. Hörenswert sind alle Novitäten ohnehin. Maffays Stimme klingt älter, rauer noch als früher, was gut klingt und auch passt. Ansonsten eben bekannte Titel, wie es bei einer solchen Zusammenstellung üblich ist.

Peter Maffay: Erinnerungen – Die stärksten Balladen. (Sony)

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