6 Jahrzehnte Rallyesport: Eifel Rallye Festival 2017

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Von Trabi bis aktuellem WRC-Boliden: Das Eifel Rallye Festival rund um Daun hat am Wochenende die Herzen der Motorsport-Fans höher schlagen lassen. Rennwagen der letzten 60 Jahren bis zum aktuellen Hyundai i20 WRC von und mit Thierry Neuville lieferten ein Feuerwerk aus Soundkulisse und Quertreiberei ab. Neben Vize-Weltmeister Neuville gab es ein breites Star-Aufgebot an internationalen Rallye-Größen: So gaben sich Armin Schwarz, Hannu Mikkola, Kalle Grunde, Matthias Kahle und nicht zuletzt der ehemalige Weltmeister Stig Blomqvist die Klinke in die Hand.

Strahlende Gesichter gab es beim großen Finale zur Rallye-Party am Samstagabend.Der Preis für das beste Original-Auto ging an den Toyota 222D von Ernst Kopp. Der Gruppe-S-Testwagen wurde seit 1986 erstmals wieder bewegt und feierte seine Premiere in der Öffentlichkeit. Als bester Nachbau wurde der BMW 2002 aus 1972 von Wolfgang Schröder und Detlef May ausgezeichnet. Der Spezialpreis für besondere Leistungen wurde an die Briten Dave Kedward und Felix Wiseman vergeben. Auf der proWIN-Prüfung durch Sarmersbach bei Nacht glühte der Turbo seines Peugeot 205 T16 E2 derart hell, dass er wie ein ‚Feuerball‘ durch die Nacht eilte. Als Sideways Star, der ‚quertreibenste‘ Vorauswagen, wurden Michael Rausch und Marcel Stauch in ihrem Opel Ascona B 16V geehrt. „Es macht mir riesigen Spaß, die Leute zu begeistern“, strahlte der Nordhesse.

Besonders strahlende Gesichter gab es bei den Belgiern Oliver und Marc Hermans. Von den anwesenden Rallye-Stars wurde ihr Trabant P800 RS ausgewählt und erhielt den Preis für die „Champion‘s Choice“. Als Höhepunkt des Abends folgte die Vergabe des „Rallying Ambassador“. Für seine Siege in sechs Jahrzehnten Rallyesport ging diese Auszeichnung an Stig Blomqvist. „Ich hatte jede Menge Spaß an diesem Wochenende und viel zu tun, ich durfte drei verschiedene Autos fahren. Das habe ich regelrecht genossen“, ein wahrer Redeschwall für den bekannt wortkargen Schweden. Zu Blomqvists Reaktion auf die Auszeichnung sagte ein Insider schmunzelnd: „Im Rahmen seiner Möglichkeiten war Stig sichtlich gerührt.“

Die Rallye-Teilnehmer aus den sechs Dekaden genossen das Festival in vollen Zügen. Thierry Neuville machte in Daun einen Zwischenstopp auf dem Weg zum nächsten WM-Lauf in Finnland. „Es hat hier richtig Spaß gemacht, ich hoffe meine Fahrweise hat den Fans gefallen. Ich habe mich jedenfalls sehr bemüht, spektakulär unterwegs zu sein“, erklärte der Belgier schmunzelnd. Die Fans dankten: Immer wenn der Hyundai i20 WRC auftauchte, gab es regelrechte Begeisterungsstürme. Nachdem Armin Schwarz seinen Hyundai Accent WRC von 2003 mit Getriebeproblemen stehen lassen musste, wechselte er in einen weiteren Hyundai i20 WRC. „Vielen Dank an Hyundai, dass ich so ein tolles Auto fahren darf. Was mir hier so gut gefällt ist, dass die Rallye mitten in der Stadt Daun stattfindet. Zudem fühlt man sich hier immer herzlich willkommen, ein richtiges Festival eben.“

Ähnlich äußerte sich Hannu Mikkola, der Weltmeister von 1983, „ich möchte mich ganz herzlich für die Möglichkeit bedanken wieder dabei zu sein. Dies ist einfach eine super Veranstaltung in einer großartigen Atmosphäre.“ Kalle Grundel, der neben seinen internationalen Erfolgen im Peugeot 205 T16 1985 die deutsche Rallye-Meisterschaft gewann, war nach seiner Festival-Premiere begeistert, „da kommen so viele Erinnerungen an meine Zeit in der DRM zurück. Hier ist es wirklich fantastisch mit einer Wahnsinns-Atmosphäre. Ich will nächstes Jahr unbedingt wiederkommen.“ Ein Dauergast in der Eifel ist der siebenfache deutsche Rekordmeister Matthias Kahle. Diesmal bewegte er neben dem Škoda 130 RS in der Parade zusätzlich seinen Škoda Fabia R5. „Vor 40 Jahren gewann dieser 130 RS seine Klasse bei der Rallye Monte-Carlo und in diesem Jahr war ein Fabia R5 erfolgreich. So hatte ich hier meine persönliche Zeitreise durch 40 Jahre Motorsport,“ erklärte Kahle. „Es ist einfach unglaublich, wie viele Fans hier an den Strecken stehen.“

Quelle und Fotos: Eifel Rallye Festival

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