„Le Tour“: Nichts geht ohne Autos und Motorräder

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Die Tour de France ist auch eine Tour de l’Auto: Denn die 198 Radprofis, die am Samstag, 1. Juli, in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf die Strapazen der dreiwöchigen Rundfahrt begonnen haben, wären ohne jegliche fremde Hilfe, wenn es da nicht den ganzen Begleittross gäbe: Die offiziellen Fahrzeuge der Tour-Funktionäre, der Rennleitung, der Sportkommissare oder des leider sehr oft in Anspruch genommenen „service médicale“: Ersthelfer und Ärzte, die bei Stürzen und Karambolagen sofort zur Stelle sind und eingreifen.

Doch damit ist es (natürlich) noch nicht getan. Jede der insgesamt 22 Equipen führt eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen mit sich, die Laufräder, neue Gabeln, Ketten, Rahmen, Verpflegung und jede Menge logistisches Material für die jeweilige Etappe mit sich führen. Hinzu kommen die Fahrzeuge von Journalisten, die ein sogenanntes „Tour-Badge“ an der oberen Kante ihres Fahrzeugs anbringen müssen. Damit haben sie das „permit“, also die Erlaubnis, das Hauptfeld zwischen den einzelnen Ausreißergruppen fahrend zu begleiten.

Und dann gibt es ja auch noch die französische Gendarmerie auf ihren Motorrädern aus dem Hause BMW. Ganz in Blau gekleidet, begleiten sie das „Peloton“, also das gesamte Feld, auf ihren Maschinen. Sie regeln den Verkehr, sperren Straßen ab, halten uneinsichtige Verkehrsteilnehmer am Rande der Strecke auf. Sie kennen keine Kompromisse, kein Pardon. Keine Ausrede. Es gibt nur ein Ziel und das heißt: Sicherheit und uneingeschränkte Freiheit für die Radprofis und für alle, die dazu gehören. Ohne „les bleus“ käme der gewaltige Zug nicht nur ins Stocken, er könnte sich wahrscheinlich nicht einmal in Bewegung setzen.

Für die Hersteller, die sich mit vielen Millionen (wieviel genau, bleibt natürlich ein streng gehütetes Geheimnis) in dieses dreiwöchige Spektakel in Westeuropa als Werbeträger ihrer Produkte eingekauft haben, ist die „große Schleife“ natürlich die beste Gelegenheit, bei den geschätzten 15 Millionen Menschen an der Straße im Verlauf der Tour und natürlich an den Fernsehgeräten, auf sich aufmerksam zu machen. Die tschechische Volkswagen-Tochter Škoda, die im Jahr 2004 Fiat und Alfa Romeo als offizieller Ausrüster abgelöst hat, geht jetzt in ihr 14. Jahr als Ausrüster der offiziellen Tour-Fahrzeuge.

So hat Škoda nicht nur große, bequeme Superb-Limousinen für die Direktion und die „Invités“, eingeladene Gäste also, dabei, sondern präsentiert auch das neue Kompakt-SUV Karoq vor den Augen der Radsport-Freunde und der vielen Zaungäste und Kiebitze. Als Service-Fahrzeug fungiert der Karoq bei drei Teams aus Südafrika, Belgien und den Niederlanden. Die multifunktionalen SUV sind quasi ein rollendes Ersatzteil-Lager und haben außerdem den mit Funk ausgestatteten Begleit-Tross mit an Bord. Insgesamt rollen mehr als 250 Škoda-Fahrzeuge während der Tour mit und legen dabei nach Hersteller-Angaben insgesamt rund 2,8 Millionen Kilometer zurück.

Ein Zufall ist das Engagement der Tschechen bei der Tour nicht, verkauften Škoda doch schon Fahrräder, bevor Autos im Programm waren. Auto-Start war im Jahr 1905. Die beiden Firmengründer Václav Laurin und Václav Klement waren bereits vorher mit der Produktion und dem Verkauf von Fahrrädern erfolgreich gewesen.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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