Der Berg ruft: Bernhard und Lindensind wahre „Oldies aber Goldies“

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Dass Sport – oder überhaupt regelmäßige Bewegung – dem Körper gut tut und zur Gesunderhaltung von Leib und Leben beiträgt, ist eine alte Binsenweisheit. Dass aber auch der Motorsport für die so genannten „reiferen Jahrgänge“ ein Quell der Reaktionsfähigkeit, der Beweglichkeit also des „gesunden Geistes in einem gesunden Körper“ sein kann, das bewiesen an diesem Wochenende die beiden ältesten Teilnehmer des „Großen Preises der Südeifel“, einem Rennen, das nun schon seit 55 Jahren ausgetragen wird und unter anderem zur Deutschen Bergmeisterschaft, zum Deutschen Berg-Cup, dem NSU-Bergpokal und der Luxemburger Bergmeisterschaft gehört.

Einer von Ihnen ist Rüdiger Bernhard, Vater des KÜS-Botschafters Timo Bernhard und in Personalunion auch Teamchef des „KÜS Team75 Bernhard.“ Der (immer noch) topfitte 66-jährige ging am Wochenende in der Klasse der Fahrzeuge über 3000 ccm, also bei den „Dickschiffen“ mit einem Porsche Cayman an den Start. „Hier kommt es nicht auf das Lebensalter an, sondern auf die Erfahrung im Motorsport. Und die habe ich seit über 40 Jahren“, sagte Bernhard Senior, der in seiner Klasse einen respektablen dritten Platz belegte. Konkurrenten waren unter anderem Gegner des Formates Mitsubishi EVO, BMW M3, Audi Quattro S3, und der Schweizer „Bergkönig“, Bruno Ianniello, der die Klasse mit einem 650 PS starken Lancia Delta S4 anführte.

Übertroffen wird Rüdiger Bernhard in punkto Lebensalter nur noch von Leon Linden. Der mehrfache luxemburgische Bergmeister, der in diesem Jahr in der Südeifel in einem offen Formel-3-Fahrzeug antrat, ist sage und schreibe 79 (!) Jahre alt. Mit einer ebenso beherzten und kontrollierten Fahrweise schießt er den Konkurrenten auf Deutschlands kürzester und schwierigster Bergrennstrecke (1,64 Kilometer) davon, die zum großen Teil seine Enkel sein könnten.

Während die Konkurrenz zwischen den drei Rennläufen sich eine schöpferische Pause gibt, werkelt der drahtige Mann, an dem kein Gramm Fett zu sein scheint, mit seiner Techniker-Crew an seinem Dallara F 304 herum. Dessen Leistung hütet er übrigens wie ein Geheimnis. „Genug“, meinte er nur auf unsere Nachfragen mit wissendem Lächeln. Im nächsten Jahr will er „natürlich wiederkommen“, hat er uns verraten. Dann ist Linden 80. Aber was bedeutet das schon?

Das Rennen an diesem Wochenende gewann übrigens der mehrfache Deutsche Bergmeister Uwe Lang aus Schweinfurt in einem drei Liter großen Osella Formel-3-Fahrzeug.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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