Rally Kazakhstan: Schön, schwer, ausfallreich

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Wir hatten sie hier vor einem Monat vorgestellt, die Rally Kazakhstan, die nun ihre Premiere feiern durfte (www.kues.de vom 2. Mai).

Sechs lange Tage führte sie durch wüstenähnliche Gefilde mit Auf- und Ab-Strukturen, winkligen Passagen, auch wieder schnelle Strecken auf Segmenten der traditionsreichen SiLkway-Rallye, die ihr nun folgen wird. Knapp 60 Teilnehmer hatten gemeldet, einige wenige aus der Elite, viele aus dem mittleren Potenzial, dazu zahlreiche lokale Größen. Und nur 18 Teams sind in Wertung angekommen. Was für den gepflegten und gehobenen Anspruch der Veranstaltung spricht. Topfavorit war – natürlich – Nasser Al Attiyah auf seinem Toyota Hilux vom Qatar Rally-Team. Unter den besten 10 Teams im Endergebnis sind alleine 6 Toyotaprodukte aufgeführt. Al Rahji auf dem einzigen John Cooper Works MINI sollte die Kohlen für das X-raid-Team aus dem Sand holen. Abu Issa und der junge Pole Przygonski pilotierten den einfachen MINI All4Racing. Während Issa von Anfang an mit tausend Problemen unterwegs war und schlussendlich nur den enttäuschenden 14. Rang belegte, ließ Al Rajhi seinen MINI nach einem gewaltigen Sprung etwas zu hart mit den Hinterläufen aufsetzen, von denen dann einer prompt seine Weiterbeschäftigung aufkündigte. Weidwund schleppte Al Rajhi sein Arbeitsgerät noch ins Camp, verlor viel Zeit.

Dass seine Schrauber dann ganze Arbeit leisteten, ersah man deutlich an den Folgeergebnissen: 3 Tagessiege en suite grub der Araber ins schwierige Geläuf, wurde aber am Ende auch nur mit einem 11. Rang belohnt. Miroslav Zapletal, ein ganz versierter Tscheche, hatte seinen Hummer H3 EVO VIII verkauft und sich einen Ford F150 EVO zugelegt. Ein 10. Platz war das Ergebnis. Etliche Teilnehmer, vor allem die weniger erfahrenen, sorgten für viel kaltverformtes und zerknittertes Stahlblech, von einigen war zu hören, sie seien auf dem Dach schneller gewesen als andere auf 4 Rädern…Przygonski nach der Rallye: Wir haben stets gepusht, hielten guten Kontakt zum späteren Sieger Al Attiyah, eine schöne Rallye mit einem gesunden Mix aus Dünen, schnellen Passagen und richtig schwieriger Navigation. Als Belohnung für seine gute Arbeit durfte er direkt neben dem Sieger stehen auf Platz 2. Sein Landsmann Domzala, auf einem von Overdrive präparierten Toyota Hilux, ergänzte das Treppchen auf dem 3. Rang. Nach 6 Tagen nur 8 Minuten Rückstand auf Nasser zu haben, ist eine hochachtungsvolle Leistung. Auch, wenn es erneut nicht zu einem Sieg reichte: Das X-raid-Team aus Trebur darf zufrieden sein und brachte alle drei gemeldeten Autos ins Ziel.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Veranstalter/Teams

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