CD-Tipp – Levina

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Man hatte es in den letzten Tagen vorm ESC geahnt – dass es mit einem vorderen Platz für Levina nichts würde. Der anfänglichen Euphorie nach dem überwältigenden Vorentscheids-Triumph folgten vorsichtige Prognosen in Richtung maximal Mittelfeld, Kommentator Peter Urban, um markige Bonmots nie verlegen, verwies vorsichtig auf die Unberechenbarkeit des Wettbewerbs, und am Ende standen sechs Punkte für Perfect Life und der vorletzte Platz.

Das Debüt-Album der 26-Jährigen lässt einen ahnen, warum das so gekommen sein könnte. Auf dem Cover kommt sie schon optisch anders rüber als bei ihren Promotion-Touren – kantiger, ernster. Und das passt zu ihrem Typ, zu ihrer markant-rauchigen Stimme.
The Current“ etwa, inhaltlich ein Anti-Verbissenheits-Plädoyer, entwickelt eine Anziehungskraft, gegen die Perfect Life ausgesprochen langweilig daher kommt. Kein schlechter Titel, aber auch kein herausragender. Auch Stop Right There ist individuell und unverwechselbar geraten. Nothing At All ist komplett aus Levinas eigener Feder, andere Songs wie Ordinary People zeigen schon im Titel, was die Stärken der Isabella Lueen alias Levina sind: Songs, die man zwei oder drei Mal hören mag und immer noch eine neue Feinheit entdeckt, keine Kracher, die in drei Minuten ein Millionenpublikum becircen müssen, besser als das 25 andere Beiträge können. Lässt man Levina ihren eigenen, speziellen Weg weitergehen und betreut man sie gut, darf man gespannt sein auf das, was da kommt. Und, was das Spezielle angeht, ist es nur positiv – Beliebiges gibt's ohnehin schon en masse.

Levina (RCA/Sony)

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