24h-Rennen – Rudi Speich voller Optimismus: „In diesem Jahr wollen wir angreifen“

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Das Procedere kennt er aus vielen Jahren, nur die Erwartungshaltung ist in diesem Jahr eine andere: Vier Tage vor dem Start steht für Rudi Speich, den diplomierten KÜS-Prüfingenieur vom Mittelrhein – wie immer um diese Jahreszeit – ein Umzug an. Zumindest für ein paar Tage: Dann ist der Nürburgring, dann ist die „Gründe Hölle“ das „traute Heim“ des Mannes, der der der Faszination Langstrecke im Motorsport verfallen ist. So ist es auch in diesem Jahr beim Ring-Klassiker, dem 24h-Rennen auf der Nordschleife und der Grandprix-Strecke des Nürburgrings.

„In diesem Jahr wollen wir mit unserer bewährten Fahrerbesetzung im neuen Auto mit breiterer Spur angreifen. Wir sind voll motiviert, waren jetzt zweimal Zweite in der Klasse. Mal sehen, ob noch mehr geht“, gab sich der Nordschleifen-Experte sehr optimistisch, als er am Mittwoch vom Rhein in die Eifel „übersiedelte“. Und so geht das Quartett Rudi Speich, Roland Waschkau, Thorsten Jung und Dirk Vleugels in dem grünen Audi TT mit der Startnummer 87 in der Klasse SP3 T die Herausforderung zweimal rund um die Uhr voller Elan an.Zuvor hatte der Motorsport-verrückte KÜS-Prüfingenieur an dem sportlichen Einsatzgerät, dem TTS 2R, in monatelanger Kleinarbeit keine Schraube an ihrem Platz gelassen. Seine Begründung: „Unser Auto war zwar in den vergangenen Jahren zuverlässig, aber auf die Spitze haben uns immer so rund acht bis zehn Sekunden gefehlt.“

12 Zentimeter breiter (auf jeder Seite sechs) ist der giftgrüne Audi TTS jetzt geworden. Bei einem Spezialisten in der Eifel, der auch Fahrzeuge für den Einsatz in Le Mans trimmt, wurde ein Modell für das neue Bodykit angefertigt. „Das dazu gehörende Aerodynamik-Paket haben wir selbst entwickelt. Unser Ziel war es, mehr Abtrieb zu erzeugen. Dafür mussten wir viele neue Baustellen aufmachen. Die Achsen mussten verbreitert werden, die Antriebswelle geändert, viele Teile selbst gebaut werden. Und viele andere technische Details mehr. In den vergangenen Wochen gab es kein einziges freies Wochenende mehr.“

Bei der VLN-Langstreckenmeisterschaft stand das erste Rollout unter Wettbewerbsbedingungen an und Rudi Speich, der das Auto gemeinsam mit seinen Fahrerkollegen Roland Waschkau und Rolf Weißenfels pilotierte, durfte mit Genugtuung feststellen: „Es hat alles funktioniert. Das Auto hat gehalten. Was wir jetzt noch machen müssen, ist Feinarbeit. Am Set-Up arbeiten. Aber wir wissen jetzt, dass unsere Arbeit in den vergangenen Monaten sich gelohnt hat…“

Nun kann die große Herausforderung, das 24h-Rennen kommen. „Den Prognosen nach soll die Witterung in diesem Jahr ja besser werden. Vielleicht ist das ja eine Art Genugtuung für das ganze Chaos im vergangenen Jahr direkt nach dem Start.“

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Oliver Kleinz

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